Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2055
Gelchsheim (Landkreis Würzburg, Unterfranken)
Pfarrkirche St. Aegidius in Gelchsheim
Bereits 1219 erlangte der Deutsche Ritterorden Besitz im Ort, und im Laufe der Zeit weitete er ihn aus, bis er die ganze Ortsherrschaft innehatte. Das Amt in Gelchsheim-Aub unterstand der Hauskommende zu Mergentheim und seit 1782 dem Tauberoberamt. Insbesondere in der Zeit, als Mergentheim Sitz des Deutsch-und Hochmeisters war, gab es daher eine enge Beziehung zwischen der Zentrale einerseits und der Zoll- und Geleitstätte an der alten Heer- und Handelsstraße von Nürnberg über Windsheim-Uffenheim nach Frankfurt am Main andererseits. Das Gelchsheimer Schloß, ursprünglich eine Wasserburg der Herren von Hohenlohe, wurde ab 1401 Amtssitz des Deutschen Ordens. Gelchsheim war bis 1806 Deutschordensbesitz. Spuren des Ordens finden sich viele im Ort. Von der alten Deutschordenskirche ist nur noch der quadratische Turm mit achteckigem Glockenturmaufsatz mit Lisenengliederung und Zeltdach erhalten, während das alte Kirchenschiff einem gesichtslosen Neubau des Jahres 1972 zum Opfer fiel. Dieser im Kern aus dem späten 15. Jh. stammende Chorturm der katholischen Pfarrkirche St. Aegidius wurde im 17. Jh. umgestaltet.
Am Turm ist in luftiger Höhe ein renovierungsbedürftiges Hochmeisterwappen angebracht. Es handelt sich um ein Habsburger-Wappen, genauer um das von Maximilian III. von Habsburg, Erzherzog von Österreich (lebte 12.10.1558-2.11.1618, Hochmeister 1590/95-1618). Er war der Sohn von Kaiser Maximilian II. (31.7.1527-12.10.1576) und Maria von Spanien (21.6.1528-26.2.1603), letztere die Tochter von Kaiser Karl V. (24.2.1500-21.9.1558) und Isabel von Portugal (4.10.1503-1.5.1539). Ein vergleichbares Wappen hängt am Kirchturm in Mergentheim, weitere Vergleichwappen sind auf Burg Neuhaus zu sehen. Es gab zwar nach einer zeitlichen Lücke mehrere andere Habsburger im Hochmeisteramt, doch aus stilistischen Erwägungen ist der Genannte wahrscheinlich, zumal hier der gleiche Aufbau wie in Mergentheim vorliegt, und das kann ihm zugeordnet werden. Die Farben sind hier durchgängig nicht verläßlich. Von den vielen Feldern, die der Hochmeister hätte führen können, werden hier folgende dargestellt:
Ein weiteres Hochmeisterwappen ist im Innern der Kirche zu sehen (ohne Abb.), dabei handelt es sich um das Wappen des Clemens August von Bayern (16.8.1700-6.2.1761, amtierte 1732-1761).
Literatur,
Links und Quellen:
Baudenkmäler http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmäler_in_Gelchsheim
Gelchsheim http://de.wikipedia.org/wiki/Gelchsheim
Gelchsheim: http://www.gelchsheim.de/?menu=historie
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