Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1367
Septfontaines (Simmern, Großherzogtum Luxemburg)
Pfarrkirche
von Septfontaines:
Epitaph für Jean de Raville
Jean de Raville (Johann v. Rollingen), Herr zu Dagstuhl und Siebenborn, luxemburgischer Erbmarschall, gest. 5.8.1540, hat sein Epitaph in der von ihm um 1510 an der Nordseite erbauten Kapelle in der Pfarrkirche St. Martin.
Er wird unter einem verzierten Bogen als Geharnischter mit zwischen den Füßen abgelegtem Helm dargestellt, den Blick leicht seitlich gerichtet in Richtung Altar (nachfolgende linke Abb.). Die Inschrift lautet: "IM IA(H)RE 1540 DES 5 DAGS AVG(V)ST MANET IST GESTORBEN DER EDEL IOHAN(N) HER(R) ZV ROL(L)INGEN SEVENBORN (= Siebenborn) DAGSTAL (= Dagstuhl) HOL(L)ENFELTZ (= Hollenfels) DVNHE (= Daun) DEINSBERG (= Densborn) ERBMARSCHALCK DES HERTZOCHTVM LVTZENBURG (= Luxemburg) DEM GOT(T) GNADT". Die freien Flächen der Platte sind mit Ornamenten damasziert (nachfolgende Abb. rechts).
Heraldisch oben rechts sehen wir das vermehrte Wappen der Edlen Herren von Rollingen-Siebenborn-Densborn, de Raville-Siebenborn-Densborn (Abb. nachfolgend links). Es ist geviert mit Herzschild. 1 und 4: In Rot drei silberne Sparren (Raville). 2 und 3: in Rot ein silbernes Ankerkreuz (Herrschaft Siebenborn). Herzschild in Rot ein silbernes Schräggitter (Daun-Densborn). Französischer Blason: Écartelé, aux I et IV de gueules à trois chevrons d'argent, aux II et III de gueules à la croix ancrée d'argent, sur le tout de gueules fretté d'argent. Die hier nicht abgebildete Helmzier wäre ein blauer Pfauenhals, Helmdecken rot-silbern.
Heraldisch oben links sehen wir das Wappen der Elter/Autel (Abb. nachfolgend rechts). Es zeigt in Rot ein durchgehendes, goldenes Kreuz, begleitet von 18 goldenen Schindeln, in jedem oberen Winkel 5 (2:1:2), in jedem unteren Winkel 4 (2:1:1). Französischer Blason: De gueules à la croix d'or accompagnée de dix-huit billettes du même, cinq aux quartiers du chef, quatre aux quartiers de la pointe. Die dazu gehörende Helmzier wäre ein Mannesrumpf wachsend, gewandet in ein wie der Schild bez. Kleid, auf dem Kopf ein niedriges Mützchen, im Siebmacher Luxemburg als roter Kardinalshut mit beiderseits herabfallenden Fiocchi beschrieben bzw. dargestellt. Im Gruber als bärtiger Mannsrumpf mit golden gestulpter roter Mütze, das Kleid wie der Schild bez. Die Helmdecken werden übereinstimmend als rot-golden angegeben. Französischer Blason nach Loutsch: Un buste sans bras, coiffé d'un chapeau de cardinal de gueules, des cordons flottants, la figure de carnation, et habillé aux émaux de l'écu.
In der Ecke heraldisch unten rechts befindet sich das vermehrte Wappen der Sierck-Montclair (Abb. nachfolgend links). Es ist geviert, Feld 1 und 4: in Gold ein roter Schrägbalken, der mit drei silbernen Jacobsmuscheln belegt ist (Stammwappen der Herren von Sierck). Feld 2 und 3: In Silber ein mit dem Bart nach oben und vorne gekehrter pfahlweise gestellter roter Schlüssel (Montclair). Französischer Blason: Écartelé, aux 1 et 4 d'or à la bande de gueules chargée de trois coquilles d'argent, aux 2 et 3 d'argent à la clé de gueules en pal, le panneton en haut. Das Kleinod der Herren von Montclair ist ein wachsender silberner Pferderumpf, kann mit dem roten Schlüssel belegt sein, das der Herren von Sierck ist ein Paar Büffelhörner, mit dem Schrägbalken aus dem Schild belegt. Beide wurden aber auch alternativ kombiniert zu einem wachsenden silbernen Pferderumpf zwischen einem Paar Büffelhörner, jene mit dem Sierckschen bemuschelten Schrägbalken belegt. Französischer Blason (nach Loutsch): Deux proboscides aux armes de Sierck.
In der Ecke heraldisch unten links befindet sich das Wappen der de Haraucourt (auch de Haracourt, Abb. nachfolgend rechts), in Gold ein rotes Kreuz, in einem silbernen Freiviertel ein goldengekrönter, rotbewehrter und rotgezungter schwarzer Löwe. Französischer Blason: D'or à la croix de gueules, au franc-quartier d'argent au lion de sable, armé et lampassé de gueules (et couronné d'or). Die hier nicht verwendete Helmzier wäre ein silberner Schwanenrumpf mit goldenem Ring im Schnabel, rücklings mit drei (Gruber) oder vier (Loutsch) roten Kugeln besteckt, die ihrerseits jeweils mit einem schwarzen Hahnenfederbüschel besteckt sind, Helmdecken rot-silbern. Französischer Blason der Helmzier: Une tête et col de cygne d'argent, tenant au bec un annelet d'or, le dos orné de quatre boules de gueules, sommé chacune de plumes de coq de sable.
Alle vier Wappen tauchen auch an den Schlußsteinen des Gewölbes auf.
Literatur,
Links und Quellen:
Veröffentlichung der
Innenaufnahmen mit freundlicher Genehmigung von Herrn Pfarrer
Joel Santer vom 6.6.2010, wofür ihm an dieser Stelle ganz
herzlich gedankt sei.
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Band Luxemburg
Dr. Jean-Claude Loutsch, Armorial du pays de Luxembourg, 1974
Gemeinde: http://www.septfontaines.lu/accueil - Ortsgeschichte: http://www.septfontaines.lu/la-commune-se-presente/decouvrir-la-commune/septfontaines
Jean-Pierre Kunnert, Die Pfarrkirche Sankt Martin in Simmern -
Septfontaines
A. Langini, Die Pfarrkirche von Simmern, in: Die Warte,
11.12.1997
Kirche: http://www.ssmn.public.lu/patrimoine/religieux/eglises/region_centre/septfontaines/index.html
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