Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1231
Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis)

Wasserburg Konradsheim

Konradsheim ist heute ein Stadtteil von Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis. Die in Backstein ausgeführte Wasserburg befindet sich östlich der Straße von Erftstadt nach Gymnich am Rande einer Golfanlage. Das in Privatbesitz befindliche Schloß, eine Anlage auf regelmäßig quadratischem Grundriß mit vier runden Ecktürmen, Haupthaus an der Südseite mit Treppengiebeln im Westen und im Osten und Torbau an der Ostseite, ist unbewohnt und wird von den Eignern als "Eventburg" für besondere Anlässe vermietet. Der Nordwestturm bildete einst das Eck, ist aber auf Brüstungsniveau gekürzt, so daß heute dort eine Terrasse freien Blick gewährt, wo einst höhere Mauern waren. Die Wasserburg im heutigen Zustand ist das Ergebnis umfangreicher Restaurierungsarbeiten durch die Familie Neisse, die seit 1967 Eigentümer des Burghofes und seit 1976 auch der Burg ist. Die Erbauer der 1337 erstmalig urkundlich erwähnten Burg waren die Herren von Buschfeld (Arnold von Buschfeld war Küchenmeister des Erzbischofs von Köln), danach ging die Burg durch viele verschiedene Hände. Im 19. Jh. war sie baufällig, u. a. war der im Photo rechts zu sehende Turm kollabiert, wie man auf alten Ansichten sehen kann.

Burg Konradsheim präsentiert sich uns heute als eine gut restaurierte Wasserburg im Übergangsstil zwischen Mittelalter und Renaissance, zwischen Wehrhaftigkeit mit Türmen, Wassergraben und Zugbrücke in luftiger Höhe über dem Wasserspiegel einerseits und repräsentativem Schloßbau andererseits, mit einer Mischung von spätgotischen Formen mit Renaissancemotiven. Die heutige Form erhielt die Burg in einer Umbauphase 1548 unter dem Besitzer Wilhelm Haeß (Haes) und seiner Gattin Anna von Bernsau, dokumentiert durch eine Bauinschrift mit Wappentafel über dem Burgportal. Durch die Erbtochter Anna von Haeß kommt Konradsheim 1616 an Johann Diederich von Hompesch, bald danach über Sophie Haes von Konradsheim (gest. 1629) an die Herren von Loe.

Die vier Wappen sind:

Die Inschrift lautet: "Wilhelm Haeß Marschalck (kölnischer Marschall) und Anna vo(n) Bernsaw, eheleudt (Eheleute) hant (haben) i(m) iair (Jahr) 1548 disse (diesen) bow (Bau) angefan(g)en und vur (vor) außga(n)ck (Ausgang) desselbe(n) iars (Jahres) durch die gnad(e) gotz (Gottes) volent (vollendet)."

Die Wappen der unteren Reihe sind eine Ahnenprobe, den Wilhelm von Haes zu Konradsheim war der Sohn von Johann von Haes zu Conradsheim und Anna Schall von Bell. Die beschriebenen Wappen und noch mehr finden sich ebenfalls auf dem Renaissance-Kamin im Inneren des Herrenhauses.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Burg Konradsheim:
http://www.burg-konradsheim.de/ und http://www.zlb.de/digitalesammlungen/SammlungDuncker/15/851%20Conradsheim.pdf
Kunstdenkmäler der Rheinprovinz
Rietstap / Rolland
Max von Spießen (Hrsg.): Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, 1. Band, Görlitz 1901 - 1903.
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen Vierteljahresblätter".
Anton Fahne, Kölnische Geschlechter
Anton Fahne, Westfälische Geschlechter

Die Walpoden und die Waldbott von Bassenheim

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