Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1207
Kirchberg
(Hunsrück, Rhein-Hunsrück-Kreis)
Ehem. Piaristenkloster in Kirchberg
Kirchberg war seit 1248 Besitz der Grafen von Sponheim. 1259 erhielt Kirchberg das Stadtrecht. Als die Grafschaft in eine Vordere und eine Hintere Grafschaft Sponheim geteilt wurde, gehörte Kirchberg zur Vorderen Grafschaft und kam nach dem Aussterben der Sponheimer im Jahr 1437 damit an die Erbengemeinschaft aus Veldenz, Pfalzgrafen und Baden, die die reale Teilung der Vorderen Grafschaft erst 1707 beendeten, wobei Kirchberg endgültig an Baden kam. Nach der Besetzung durch französische Revolutionstruppen wurde Kirchberg 1794-1814 Verwaltungssitz eines französischen Kantons im Arrondissement Simmern, und nach dem Wiener Kongreß kam Kirchberg an Preußen. Worauf es hier ankommt: 1708 - 1794 gehörte Kirchberg zu Baden, erst 1708-1771 zur Markgrafschaft Baden-Baden, nach der Vereinigung der beiden badischen Linien zum Gesamthaus Baden. Und in die Zeit der Zugehörigkeit zur Markgrafschaft Baden-Baden fällt die Errichtung dieses Hauses.
Der Kirchplatz ist ein geschlossenes Ensemble innerhalb des Ortes mit einem bis auf die Tordurchfahrt geschlossenen Ring aus ganz verschiedenen Häusern. Der barocke Bau an der Turmseite der Kirche ist das ehemalige Piaristenkloster. Piaristen, Angehörige eines Schulordens, waren schon 1757 aus Rastatt hierhergekommen, um auf Betreiben des Landesherrn Ludwig Georg Simpert Markgraf von Baden-Baden (7.6.1702-22.10.1761) in Kirchberg die schulische Ausbildung in die Hand zu nehmen. Sie traten damit die Nachfolge der Karmeliter an. Fertiggestellt wurde das Gebäude aber erst unter dem nächsten Markgrafen. Heute ist hier das Pfarramt.
Das Wappen über dem auf 1765 datierten Portal in der Mitte der barocken Fassade ist das der badischen Linie Baden-Baden, kenntlich an dem es vom Wappen der Bruderlinie zu Durlach unterscheidenden zusätzlichen Feld, dem der Vorderen Grafschaft Sponheim. Konkret ist es dem letzten Landesherrn der Linie Baden-Baden vor ihrem Erlöschen zuzuordnen, August Georg Simpert (Baden) (14.1.1706-21.10.1771). Im Detail ist es wie folgt aufgebaut:
Genealogie: Linie Baden-Baden
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder - die
deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H.
Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage
2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Stadtrundgang: http://www.kirchberg-hunsrueck.de/tl_files/downloads/touristik/Kirchberg_Stadtfuehrer_2009.pdf
Die Wappen der Markgrafen, Kurfürsten und Großherzöge von Baden
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