Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 624
Zaberfeld
(Landkreis Heilbronn)
Das Schloß in Zaberfeld
Zaberfeld liegt im Westen des Landkreises Heilbronn. Um ca. 1000 wurde der Ort gegründet, die ersten bekannten Herren des Ortes sind die Herren von Magenheim. 1321 kam Zaberfeld an Baden, 1355 unter württembergische Oberhoheit. 1390-1749 war der Ort ein württembergisches Lehen, das an die Herren von Sternenfels vergeben war. Diese gehören zum schwäbischen Uradel und finden schon früh Erwähnung in der Person des Hans von Sternenfels als Teilnehmer des Baseler Konzils 1114. 1749 wurde der Ort wieder gänzlich württembergisch.
Auf einer Anhöhe südwestlich der Kirche liegt in Zaberfeld das Schloß Sternenfels, in den Jahren 1587-1619 im Stile der Renaissance entstanden. Früher wurde es als Pfarrhaus genutzt, 1999 saniert und 2000 in 8 Eigentumswohnungen umgewandelt. Zum Dorf hin hat das Schloß einen hohen, mit Kugeln belegten Renaissance-Giebel.
Im Jahre 1712 bekam das Schloß ein neues Portal im Stile des Barocks. Die Inschrift im Sturz verrät die Initialen des Bauherren-Ehepaares: 17 G F V S A V S G V T V S 12, dabei steht "GFVS" für "Georg Friedrich Daniel von Sternenfels" und "AVSGVTVS" für Adriana Petronella von Sternenfels geborene van Tuyll van Serooskerken. Georg Friedrich Daniel von Sternenfels lebte 1673-1728. Er war der Sohn von Bernhard von Sternenfels und Katarina Elisabeth von Mentzingen. Er war General, Obervogt zu Güglingen und Besigheim und Direktor des Kantons Kraichgau.
Im barocken Allianzwappen über der Inschrift befindet sich heraldisch rechts das Wappen der Herren von Sternenfels: In Silber über einem blauen Sechsberg (hier) bzw. fünfzackigem Felsen (Beschreibung im Siebmacher) ein siebenstrahliger roter Stern. Kleinod ist der blaue Felsen, darüber der siebenstrahlige rote Stern, Helmdecken blau-silbern. Man beachte das heraldisch seltene Vorkommen einer Siebenzähligkeit.
Als Offizier kam Georg Friedrich Daniel von Sternenfels in das Gebiet des heutigen Belgien, im 18. Jh. einer der größeren europäischen Kriegsschauplätze. Dort lernet er seine Frau kennen, die er am 5.12.1709 heiratete: Adriana Petronella van Tuyll van Serooskerken, geb. ca. 1685, Tochter von Baron Godert Willem van Tuyll van Serooskerken, Herr von Soelekerke und Welland (Niederlande, Provinz Zeeland) und dessen Frau Dorothea Pesser (aus Rotterdam).
Das Wappen der van Tyull van Serooskerken zeigt in Silber drei (2:1) rote Brackenköpfe. Helmzier Kopf und Hals eines roten Bracken wachsend. Helmdecken rot-silbern.
Die optimale Blickrichtung für's Phographieren (vormittags ist es am besten) ist durch einen Baum verstellt, deshalb hier eine perspektivisch entzerrte Variante:
Literatur
und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Ein ganz herzliches Dankeschön an die nette und hilfsbereite
Gemeindeverwaltung, die spontan Kopien zur Ortsgeschichte
angefertigt und zugeschickt hat.
Ein ganz herzliches Dankeschön an Herrn Titus v. Bönninghausen
aus Amsterdam für die Zuordnung der Personen und Wappen.
Wolfgang Willig, Landadel-Schlösser in Baden-Württemberg, eine
kulturhistorische Spurensuche, 1. Auflage 2010, ISBN
978-3-9813887-0-1, S. 600
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