Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 588
Scheßlitz
(Franken)
Scheßlitz: Pfarrkirche St. Kilian
Epitaph des Friedrich von Wiesenthau
Ein weiteres Grabdenkmal aus der Zeit der Renaissance mit reichem Wappenschmuck in der Pfarrkirche St. Kilian zu Scheßlitz: Hier handelt es sich um Friedrich Wilhelm von Wiesenthau (gest. 1569), an den hier gemeinsam mit seinen beiden Ehefrauen aus dem Hause Schöffstall (gest. 1552) und von Streitberg (gest. 1570) erinnert wird. Links ist der Ehemann dargestellt, rechts beide Ehefrauen, alle drei zu beiden Seiten eines Gekreuzigten. Im Giebelfeld finden wir drei Wappen, optisch links Wiesenthau, in der Mitte Schöffstall, optisch rechts das der von Streitberg. Drei Ahnenproben finden wir an dem Epitaph zu je vier Wappen: Der links Pilaster trägt die vier Schilde für den Ehemann, der rechte Pilaster die für die zweite Ehefrau, während die für die allzufrüh verstorbene erste Ehefrau eng untereinander in der oberen rechten Ecke des Mittelfeldes gezeigt werden.
Optisch links: Friedrich von Wiesenthau, gest. 1569: In Gold ein aus waagerecht liegenden roten Wecken gebildeter Pfahl. Helmzier zwei schwarze Büffelhörner mit roten Kugeln bzw. Knöpfen in den Öffnungen. Helmdecken schwarz-golden. Hier ist die goldene Variante des Wappens gewählt, es kommt auch mit Silber statt Gold vor.
Mitte: Walburg von Schöffstall (Schöfstall), seine erste Ehefrau, gest. 1552. In Schwarz auf blauen Wogen ein silberner Nachen, in dem ein rotgewandeter Mann stehend ein goldenes Stechpaddel führt. Helmzier ein mit dem Schildbild belegter Adlerflug. Helmdecken schwarz-silbern. Diese Dame ist die letzte Namensträgerin der fränkischen Adelsfamilie von Schöffstall. Eine weitere berühmte Namensträgerin ist Catharina von Schöffstall, Äbtissin des Klosters St. Theodor in Bamberg, gest. 1520. 1544 ist das Geschlecht im Mannesstamm erloschen. Die blauen Wogen finden im Siebmacher übrigens keine Entsprechung. Auch mit goldenem Boot überliefert. Mit dieser Walburg von Schöfstall kamen Schloß und Grundbesitz der Familie in Reckendorf an die Freiherren von Wiesenthau, die späteren Besitzer des Rittergutes.
Optisch rechts: Maria (?) von Streitberg, seine zweite Ehefrau, gest. 1570: Vermehrtes Wappen, geviert: Feld 1 und 4: In Rot eine silberne Sichel mit goldenem Griff auf einem eigentlich als grün beschriebenen Dreiberg. Feld 2 und 3: In Gold ein blauer Löwe, gekrönt. Helmzier 1: gekrönt, die Sichel, mit meist 5 nat. Pfauenfedern besteckt. Helmzier 2: Aus der Krone wachsend ein silberner Geharnischter wachsend, in der Rechten ein Schwert schwingend, die Linke in die Seite gestemmt, auf dem Helm drei Federn blau-gold-blau. Helmdecken rechts rot-silbern, links blau-golden.
Die drei Ahnenproben zu je vier Schilden zeigen viele bekannte fränkische Adelsfamilien, darunter:
Literatur,
Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und
Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag -
Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher
Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Eugen Schöler, Historische
Familienwappen in Franken, Verlag Degener 3. Aufl. 1999
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Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2007 Veröffentlichung
der Innenaufnahmen mit freundlicher Genehmigung des katholischen
Pfarramtes St. Kilian in 96110 Scheßlitz bei Bamberg vom
20.6.2007.
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