Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 465
Burg Veldenstein (Bayern)

Burg Veldenstein bei Neuhaus

Burg Veldenstein befindet sich in der Gemeinde Neuhaus an der Pegnitz, Kreis Lauf. Die Anlage liegt am Ende eines Bergrückens mit schroffem Abfall der Felsen zum Tal. Zur Seite des Tales krallen sich die Bauten buchstäblich in die Felsen, uneinnehmbar von dieser Seite. Insbesondere der Bergfried mit einer schönen spätgotischen Portalumrahmung wächst förmlich aus dem Felsen hervor, extrem schmal und schlank gebaut mangels Größe seines Felsenfundaments. Er hat 5m x 9m Grundfläche und 1.25 m Wandstärke – wegen seiner extrem unzugänglichen Lage reichte das völlig aus. Bei 16 m Höhe hat er 5 Stockwerke.

Das Wappen des Haupttores
Über dem Haupttor befindet sich ein Wappenstein, der vom Zahn der Zeit schon ziemlich mitgenommen ist. Wenn auch schon unscharf, so ist dennoch noch deutlich zu erkennen, daß es sich hierbei um das Wappen des Bamberger Bischofs Philipp von Henneberg (1475-1487) handelt, wozu auch das auf dem Stein angegebene Datum paßt:

Das Wappen des Bischofs Philipp von Henneberg (1475-1487) zeigt vier Felder, die Felder 1 und 3 sind aus Courtoisie gewendet:

Angrenzend ein Burghof mit mehreren Gebäuden und zwei Rundtürmen, zur flachen Seite ein großer Zwinger auf zwei Seiten der Burg mit insgesamt 6 Rundtürmen. Das Zugangstor wird von einem runden und einem eckigen Element flankiert, ein zusätzlicher Zwinger ist ihm vorgelagert. Ein schmaler Gang zieht sich vom Zwinger an der NO-Ecke zu einer Felsenbastion, die wie ein Adlerhorst auf ihrem Felsen über dem Tal schwebt.

„De Steyn“ wird im 12. Jh. als Burgadel urkundlich erwähnt. Die Burg selbst aber findet erst 1296 Erwähnung. 1388 wird sie durch die Nürnberger zerstört, anschließend wieder aufgebaut. Unter Bischof Philipp von Henneberg (1475-1487) wird sie insbesondere im Torbereich weiter verstärkt, um fortifikatorisch auf dem neuesten Stand zu sein. Am 26.5.1635 wird die Burg im 30jährigen Krieg durch kaiserliche Truppen erobert. Die bewirtschafteten Wohngebäude im Burghof sind neuzeitlich. Die Burg Veldenstein war bis zur vorletzten Jahrhundertwende Sitz eines Amtmannes der Bamberger Fürstbischöfe. Im Jahre 1801 kam Veldenstein mit Neuhaus zum Kurfürstentum Bayern. 1805 wurde die Burg an Privat verkauft.

Mitte des 19. Jh. wurde die Burg z. T. abgebrochen. 1898 erwirbt sie Dr. Hermann Ritter von Erpenstein auf Schloß Mauterndorf im Lungau. 1898-1914 wird die Burg restauriert oder vielmehr das, was von ihr übrig ist. 1945 kam die Burg in den Besitz des Freistaates Bayern. Heute (ab 1972) ist die ortsansässige Brauerei Kaiser-Bräu Pächter der Burg.

Literatur und Links:
Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundriß-Lexikon, Bechtermünz-Verlag, Lizenzausgabe im Weltbild-Verlag 1996, ISBN 3-86047-219-4, S. 624
Informationstafeln an Burg Veldenstein

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