Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 402
Landeshauptstadt Mainz

Nordeingang zum Mainzer Dom (Marktportal)

Von Norden her betritt man den Mainzer Dom durch eine direkt vom Markt auf das Seitenschiff zuführende Gasse, die im Osten von den barocken Kaufhäusern am Markt begrenzt wird. Als einzige der rheinischen Domkirchen besitzt der Mainzer Dom noch eine Häuserumbauung, wie sie früher bei Kirchen der kontinentalen Tradition typisch war, im Gegensatz zu den freistehenden englischen Kathedralen. Ein sehr hoher Bogen öffnet eine kleine Vorhalle, in deren Rückwand das eigentliche Rundbogenportal (Marktportal) liegt, das noch aus der Zeit der Romanik stammt und beim Anbau der gotischen Kapellengalerie ausgespart blieb. Das um 1200 neu gestaltete Marktportal besitzt noch bronzene Türflügel aus der Willigiszeit. Im Tympanon ist der thronende Christus in einer von Engeln gehaltenen Mandorla zu sehen.

Die Wand ist spätbarock gestaltet und paßt nicht so recht zu den gotischen Maßwerkfenstern. Der Grund dafür ist die Wiederherstellung nach dem Dombrand von 1767. Davor wäre hier eine Abfolge von gotischen Wimpergen und Strebepfeilern zu sehen gewesen, die der Kapellengalerie dahinter entsprach. Bei der spätbarocken Wiederherstellung erneuerte man die Wimperge nicht und stellte Vasen als Bekrönung auf die Strebepfeiler. Der Zweite Weltkrieg beschädigte erneut diese Struktur, und danach schloß man Seitenschiff und Kapellenreihe durch ein gemeinsames flaches Pultdach ab. Hoch oben im Bogenscheitel befindet sich eine asymmetrische Rocaille-Kartusche mit dem Wappenbild des Mainzer Domkapitels, in Silber vier rote Balken.

Man betritt den Dom aber in der Regel nach einer Linkswendung durch eine kleine seitliche Pforte, die aus der Vorhalle ins Seitenschiff führt. Der Schlußstein des flachen Bogensturzes trägt das gleiche Wappen, allerdings nur mit drei sichtbaren Balken.

Literatur, Links und Quellen:
Werner Schäfke: Der Rhein von Mainz bis Köln, eine Reise durch das romantische Rheintal, DuMont Kunstreiseführer, DuMont Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-7701-4799-1
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Stadt Mainz, Band 2.2: Altstadt, bearb. von Ewald Wegner, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz 1988, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, 3. Auflage 1997, ISBN 3-88462-139-4, S. 76-85

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