Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 136
Aschaffenburg (Regierungsbezirk Unterfranken)

Stiftskirche St. Peter und Alexander: Erasmus von Erlach

Am ersten nördlichen Langhauspfeiler der Aschaffenburger Stiftsbasilika St. Peter und Alexander befindet sich auf dessen Südseite das aus rotem Sandstein gehauene Grabdenkmal für den am 8.1.1615 verstorbenen "Erasmus von Erlach von und zu Entsbergh (= Enzberg) und Thieren, gewesener kurfürstlich-mainzischer Untermarschall".

 

Die Inschrift des unteren Zentralbereiches besteht aus vergoldeten Lettern und lautet: "DEN 8. IANVARII ANNO 1615 IST IN GOTT SELIGLICH ENTSCHLAFEN DER GESTRING WO(H)LEDEL VND VEST ERASMVS VON ERLACH VON VNDT ZV ENTSBERGH VND THIEREN GEWES(E)NER CHVRFÜRSTLICHER MEINTZISCHER VNDER MARSCHALCK DES(S)EN SEHLL GOTT DER AHLM(A)ECH(T)IG(E) GN(A)EDIG VND BARMHERTZIG SEIN WÖLLE AMEN".

Es handelt sich um eines der Grabdenkmäler, die es dem Betrachter einfach machen, denn zum einen sind die Wappendarstellungen aus Sandstein von exquisiter Qualität, zum anderen sind sie fein säuberlich beschriftet. Wir sehen hier ein Allianzwappen, heraldisch rechts das der Herren von Erlach, in Rot ein silberner Pfahl, dieser belegt mit einem schwarzen Sparren, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wie der Schild bezeichneter Spitzhut, oben besteckt mit einem Hahnenfederbusch. Heraldisch links ist das Wappen der Herren von Neuneck, in Rot ein goldener Balken, überhöht von einem silbernen Stern, auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wie der Schild bezeichneter Flug.

Die 16 Wappen der Ahnenprobe, im Gegenuhrzeigersinn gelistet:

v. Erlach, in Rot ein silberner Pfahl, belegt mit einem schwarzen Sparren. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wie der Schild bez. Spitzhut, oben besteckt mit einem Hahnenfederbusch. v. Diesbach, in Schwarz ein goldener Zickzackschrägbalken, begleitet von zwei goldenen Löwen (gewendet). Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein wachsender goldener Löwe mit rotem Rückenkamm, der mit Hahnenfederbüscheln an Kugeln besteckt ist. Millin = v. Mülinen, in Gold ein schwarzes Mühlrad. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzes Mühlrad.
v. Hallwil (Hallweyl), in Gold zwei schwarze Flügel. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein offener silberner Flug. Delsperg = Delsberg, ein Balken, oben mit kleeblattverziertem Bord, aus dem mittig drei lanzettliche Blätter wachsen. Auf dem Helm ein wachsender Schwan mit Ring im Schnabel, Farben unbekannt. Bütigkem = v. Büttikon, fünfmal rot-silbern schräggeteilt (gewendet), in den silbernen Feldern 2:3:1 grüne, nach der Teilung gelegte Löffel, eigentlich silbern-grünes Feh. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wie der Schild bez. Flug.
Motzwil = v. Mutzwil, in Silber (oder auch Gold) zwei rote Flügel. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender silbern gekleideter Frauenrumpf, statt der Arme zwei rote Flügel. Wildeckh = Effinger von Wildeck, in Silber ein roter Sechsberg. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Sechsberg, besteckt mit einem silbernen Flügel (eigentlich ein mit dem Schildbild belegter Flügel). Neiperg = v. Neipperg, in Rot drei (2:1) silberne Ringe. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Flug, beiderseits mit drei (2:1) silbernen Ringen belegt.
Spet = von Speth zu Zwiefalten, in Rot schräg übereinandergelegt drei silberne Schlüssel mit gezähntem Bart. Helmzier ein rotgewandeter Männerrumpf mit Spitzbart, mit einer roten, rot gestulpten, spitzen Mütze. Helmdecken rot-silbern. Gemingen = von Gemmingen, in Blau zwei goldene Balken. Als Helmzier führen sie zwei wie der Schild mit zwei goldenen Balken belegte blaue Büffelhörner. Helmdecken blau-golden. v. Walestein, innerhalb eines goldenen Bordes in Blau ein goldener Schrägbalken, belegt mit drei roten Sternen. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein Pfauenstoß. (Gleiches Wappen wie Güß v. Güssenberg).
v. Remp, von Silber, Blau und Gold zweimal geteilt. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein Paar von Silber, Blau und Gold zweimal geteilter Büffelhörner. Nyppenburg = v. Nippenburg, in Blau zwei silberne Flügel. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender blauer, golden gekrönter Frauenrumpf, statt der Arme zwei silberne Flügel. Schitz = v. Schütz, rot-silbern geteilt, unten belegt mit einem balkenweise gelegten grünen Ast, aus dem im Bogen nach oben drei grüne Lindenblätter wachsen. Auf dem Helm mit grün-silbernen Decken ein wachsender Mannesrumpf mit Spitzmütze, Kleidung wie Schildbild.
   
  Neineck = v. Neuneck (Neunegg), in Rot ein goldener Balken, überhöht von einem silbernen Stern. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wie der Schild bez. Flug.  

Die zugehörige Genealogie
Mit dem Ehemann tauchen wir ein in die Welt der schweizerischen, insbesondere Berner Familien. Die Ehefrau hingegen stammt aus dem Umfeld schwäbischer Familien.
Eltern des Erasmus von Erlach, vermählt mit Agnes von Neuneck (Neunegg):

Großeltern des Erasmus von Erlach:

Urgroßeltern des Erasmus von Erlach:

Literatur, Links und Quellen:
Liste der Baudenkmäler in Aschaffenburg: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmäler_in_Aschaffenburg
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1983, Seite 50-51
Stiftskirche Aschaffenburg, Schnell-Kunstführer Nr. 230, 8. Auflage 2003, Verlag Schnell & Steiner Regensburg, ISBN 3-7954-4193-5
Veröffentlichung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von der Kath. Kirchenstiftung St. Peter und Alexander, 23.1.2007
Stiftspfarrei St. Peter und Alexander:
http://www.stiftsbasilika.de/
Stiftsbasilika:
http://www.stiftsbasilika.de/basilika/ - http://www.stiftsbasilika.de/basilika/kirchenraum
Pfarreiengemeinschaft St. Martin:
http://www.st-martin-aschaffenburg.de/index.html
Berner Geschlechter:
http://www.bernergeschlechter.ch/
Genealogie:
http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17471&main_person=I53297 etc.
Neuneck:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuneck_(Adelsgeschlecht)
Erlach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erlach_(Adelsgeschlecht)
Erlach:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20041.php

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