Bernhard
Peter
Die
Wappen der von Schwarzenberg,
Freiherren, Grafen und Fürsten
Von
Seinsheim zu Schwarzenberg
Die Herren, Freiherren, Grafen
und Fürsten von Schwarzenberg sind Uradel aus Franken, und sie
sind eines Stammes mit den Herren und Grafen von Seinsheim, vgl.
das gemeinsame Stammwappen in Feld 1, das sich nur durch die
erhöhte Anzahl von Spaltungen von dem der Seinsheimer
unterscheidet. Den Namen "Schwarzenberg" nahmen sie
nach Erwerb der Herrschaft Schwarzenberg in Mittelfranken an. Die
Familie erlangte mit Erkinger von Seinsheim auf Schwarzenberg am
10.8.1429 den Reichsfreiherrenstand und am 21.5.1566 den
Reichsgrafenstand für die
Hohenlandsberger Linie und die bayerische Linie, erhoben wurden
dabei Christoph II. Graf v. Schwarzenberg (7.9.1550-6.7.1596),
Johann III. Graf v. Schwarzenberg (1525-28.11.1588), Friedrich II
von Schwarzenberg zu Hohenlandsberg (28.4.1540-19.1.1570) und
Otto Heinrich Graf v. Schwarzenberg Herr zu Hohenlandsberg
(15.11.1535-11.8.1590), 1562 herzoglich bayerischer
Landhofmeister, 1576-1581 kaiserlicher Reichshofratspräsident und Obersthofmarschall zu Prag, 1581-1590
herzoglich bayerischer Geheimer Rat, Land- und Obersthofmeister
und Kammerherr. Adolf Frhr. v. Schwarzenberg, Oberst in
kurkölnischen, spanischen und kaiserlichen Diensten, wurde am
5.6.1599 Reichsgraf. Johann Adolf Graf zu Schwarzenberg
(20.9.1615-26.5.1682/1683) erlangte schließlich am 14.7.1670 den
Reichsfürstenstand (Primogenitur) unter Erhebung der Grafschaft
Schwarzenberg zu einer gefürsteten Grafschaft. Am 25.9.1723
wurden die Fürsten Herzöge zu Krumau.
Das Wappen und seine
Entwicklung werden beschrieben im Siebmacher Band: Bö Seite: 204
Tafel: 88-89, Band: FstA Seite: 246 Tafel: 322, Band: Nö2 Seite:
98 Tafel: 45-47, Band: Salz Seite: 61 Tafel: 25, Band: FstM
Seite: 24-25 Tafel: 52-56, Band: Sibü Seite: 81-83 Tafel: 34,
Band: He Seite: 26 Tafel: 29, Band: Un Seite: 571 Tafel: 407.
Stammmwappen
Seinsheim und Schwarzenberg, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Das Stammwappen
der von Seinsheim und der von
Schwarzenberg ist mehrfach silbern-blau gespalten, wobei
die Seinsheimer in der Regel 5 Spaltungen und die Schwarzenberger
zur Unterscheidung 7 Spaltungen benutzen (mit sehr viel Toleranz
bei historischen Darstellungen). Auch hinsichtlich der Kleinode
gab es Unterschiede: Die Seinsheimer Linie führte nur einen
wachsenden Mannesrumpf, wobei er im Scheiblerschen Wappenbuch
bereits an Gewand und Hut wie der Schild mehrfach blau-silbern
gespalten ist, auf einem Aufschwörschild von Ludwig von
Seinsheim in der Nürnberger ehem. Deutschordenskirche St. Jacob
aber ganz rot mit silbernen Aufschlägen zu rot-silbernen Decken
ist. Man darf also von einer ziemlichen Bandbreite an möglichen
Darstellungen ausgehen. Die Schwarzenberger Linie führte auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken einen wachsenden, rot
mit silbernem Kragen gekleideten, bärtigen Mannesrumpf mit
rotem, silbern gestulptem Hut, an dessen Spitze drei
Straußenfedern in den Farben blau-silbern-blau stecken, zwischen
zwei blauen, mit einem silbernen Balken belegten Büffelhörnern,
alternativ zwischen zwei mehrfach blau-silbern geteilten
Büffelhörnern, die außen und an den Enden mit Pfauenfedern
besteckt sind. Alternativ wurden zwei Helme geführt, rechts die
Büffelhörner, links der Mannesrumpf. Erkinger aus der
Schwarzenberger Linie hatte also zwei Maßnahmen ergriffen, um
sich vom Wappen der Seinsheimer Stammlinie abzusetzen, nämlich
erstens vermehrte er die Spaltungen im Schild um "zwei
Striche", und zweitens nahm er einen Helm mit den
Büffelhörnern an, der auch alleine geführt wurde, jedenfalls
später wieder mit dem Stammhelm kombiniert wurde, entweder als
zwei einzelne Kleinode oder als ein zusammengeschobenes Kleinod.
Abb.: Zeichnung des Wappens
Schwarzenberg von Otto Hupp für den Münchener Kalender 1896.
Freiherrliche
und gräfliche Linien und Genealogie (1)
Aus der Gesamtgenealogie des
gräflichen und fürstlichen Hauses ist hier die Schlüsselstelle
aus dem 16./17. Jh. herausgegriffen, wo erst die fränkische
Linie ausstarb, dann die beiden bayerischen Linien ausstarben und
die Besitzungen schließlich an die niederländische Linie des
Gesamthauses gingen, an den jüngeren Lüttich'schen oder
Edmond'schen Ast, aus dem dann schließlich die Fürsten von
Schwarzenberg hervorgingen:
- Erkinger I. Freiherr v. Seinsheim
(1362-11.12.1437), Stammvater aller Linien, am 10.8.1429
Freiherr, vermählt in erster Ehe mit Anna v.
Bibra (-4.3.1418), wobei diese Kinder die ältere
fränkische oder Stephansbergische Linie bilden, die zur
niederländischen Linie wurde, von der sich wieder die
jüngere "Lüttich'sche" oder
"Edmond'sche" Linie als besonderer Ast
abzweigte, und vermählt in zweiter Ehe mit Barbara v.
Abensberg (-2.11.1448), wobei diese Kinder die jüngere
fränkische oder Hohenlandsbergische Linie bilden.
- Michael I. Freiherr v.
Seinsheim (-19.3.1469), aus erster Ehe, vermählt
mit Gertrud (Bätze) v. Cronberg (-29.5.1438)
- Michael II. Freiherr
v. Seinsheim (-10.9.1499), vermählt mit
Margareta v. Hutten (-24.11.1503)
- Erkinger II.
Freiherr v. Seinsheim, vermählt
mit Apollonia v. d. Marck
- Wilhelm
I. Freiherr v. Seinsheim,
vermählt mit Katharina
Wilhelmina Gräfin v.
Nesselrode (-1567)
- Wilhelm
II. Freiherr v.
Schwarzenberg, vermählt
mit Anna v. Harff-Alsdorf
(-1584)
- Adolf
Graf v. Schwarzenberg
(-1600), 5.6.1599
Reichsgraf,
vermählt mit Elisa
Margareta v. Wolff
Metternich (-6.2.1624)
- Adam
Graf zu Schwarzenberg
(1583-1641), vermählt
mit Margareta Freiin v.
Palant zu Larochette u.
Moestroff (-29.9.1615)
- Johann
Adolf Fürst zu
Schwarzenberg
(20.9.1615-), Begründer
des Fürstenhauses 1670
- Sigmund I. Freiherr zu
Schwarzenberg u. Hohenlandsberg (-3.7.1502), aus
zweiter Ehe, vermählt mit Eva v. Erbach
(-11.1.1489)
- Johann II. Freiherr v.
Schwarzenberg (26.12.1463-21.10.1528),
vermählt mit Kunigunde v. Rieneck
(28.9.1469-18.10.1502)
- Christoph I.
Freiherr v. Schwarzenberg
(28.7.1488-9.1.1538), wanderte
aus religiösen Gründen nach
Bayern aus und wurde zum Stifter
der bayerischen Linie
der Schwarzenberger, der sich
wieder in einen älteren und
jüngeren Zweig teilte, vermählt
in erster Ehe mit Eva v. Montfort
(9.11.1494-1527), vermählt in
zweiter Ehe mit Scholastica
Notthafft v. Wernberg
(28.3.1509-24.1.1589)
- Wilhelm
v. Schwarzenberg
(26.8.1511-11.1.1552),
aus erster Ehe, vermählt
mit Maria Egk gen. Hueber
v. Randeck
(1.10.1525-13.8.1570)
- Christoph
II. Graf v. Schwarzenberg
(7.9.1550-6.7.1596),
vermählt mit Anna Kärgl
zu Fürth (1553-1622)
- Georg
Ludwig Graf v.
Schwarzenberg
(24.12.1586-22.7.1646), mit
ihm starb die ältere
bayerische Linie 1646 aus,
vermählt in erster Ehe
mit Anna Neumann v.
Wasserleonburg
(25.11.1536-18.12.1623),
kinderlos, und in zweiter
Ehe mit Maria Elisabeth
v. Sulz (1587-12.12.1651)
- Ludwig
Erkinger v. Schwarzenberg
(9.8.1626-22.2.1629)
- Franz
Erkinger v. Schwarzenberg
(24.9.1630-1633)
- Ott-Heinrich
Graf v. Schwarzenberg
Herr zu Hohenlandsberg
(15.11.1535-11.8.1590),
aus zweiter Ehe,
vermählt mit Elisabeth
v. Puchberg
(1537-29.9.1570)
- Wolfgang
Jakob Graf zu
Schwarzenberg
(25.9.1560-1618), mit
ihm starb die jüngere
bayerische Linie 1618 aus,
vermählt mit Anna
Sibylla Fugger v.
Kirchberg u. zu
Weissenhorn
- Johann
v. Schwarzenberg
(5.9.1587-5.3.1601)
- Ferdinand
v. Schwarzenberg
(3.10.1590-7.12.1614)
- Karl
v. Schwarzenberg
(2.9.1594-1.1.1615)
- Christoph
v. Schwarzenberg
(1598-1599)
- Friedrich
Freiherr v. Schwarzenberg u.
Hohenlandsberg
(19.9.1498-12.11.1561), setzte
die fränkische Linie fort,
vermählt mit Wandelburga v.
Helfenstein (1509-1528)
- Johann
III. Graf v.
Schwarzenberg
(21.9.1588), 21.5.1566
Reichsgraf und
Erhebung der Herrschaft
Schwarzenberg zur
Reichsgrafschaft,
vermählt mit Maria
Jakoba Gräfin v.
Oettingen-Oettingen
(1525-13.12.1575),
kinderlos, mit
ihm starb die fränkische
Linie der Schwarzenberg
1588 aus; die
Stammgüter gingen an den
bayerischen Ast über,
die Stammgüter in
Franken kamen dabei an
den jüngeren Ast.
Gräfliches
Wappen 1566
Das vermehrte Wappen nach dem Reichsgrafendiplom
vom 21.5.1566 für die ausgestorbene fränkische Linie
ist geviert, Feld 1 und 4: siebenmal silbern-blau (auch als
blau-silbern angegeben) gespalten, Feld 2 und 3: in Rot auf
schwarzem Dreiberg ein silberner Zinnenturm (Herrschaft
Schwarzenberg). Dazu werden zwei Kleinode geführt:
- Helm 1 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender, rot mit
silbernem Kragen gekleideter, bärtiger Mannesrumpf mit
rotem, silbern gestulptem Hut, an dessen gekrönter
Spitze drei Straußenfedern in den Farben
rot-silbern-blau, zwischen zwei siebenmal blau-silbern
geteilten Büffelhörnern, die außen und an den Enden
mit Pfauenfedern besteckt sind,
- Helm 2 (links): auf dem gekrönten
Helm mit rot-silbernen Decken ein silberner, schwarz
bewehrter, flugbereiter Schwan.
Abb.: gemaltes Wappen am
Eingang zur Vorburg von Schloß Schwarzenberg in Scheinfeld,
Mittelfranken. Die Pfauenfedern vom rechten Kleinod fehlen; der
Schwan beim linken Kleinod ist abweichend zu den Literaturangaben
golden bewehrt.
Gräfliches
Wappen 1599
Das vermehrte Wappen nach dem Reichsgrafendiplom
vom 5.6.1599 für Adolf Frhr. v. Schwarzenberg, Oberst
in kurkölnischen, spanischen und kaiserlichen Diensten, ist
geviert, Feld 1 und 4: siebenmal silbern-blau gespalten, Feld 2
und 3: in Gold ein abgetrennter Türkenkopf mit schwarzem
Haarschopf und ebensolchem Schnurrbart, an dessen Auge ein
schwarzer Rabe mit goldenem Halsband kratzt (Wappenbesserung als
Andenken an den Sieg über die Türken bei Raab = Gyor in Ungarn
vom 29.3.1598). Dazu werden drei Kleinode geführt:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken vor sechs zweispitzigen,
beiderseits abfliegenden goldenen, mit je einem schwarzen
Balken belegten Fähnlein (alternativ: golden-schwarz
geteilte Fähnlein) an goldener oder golden-schwarz
umwundener Stange, von denen drei rechts und drei links
wehen, ein abgetrennter Türkenkopf mit schwarzem
Haarschopf und ebensolchem Bart, an dessen linkem Auge
ein schwarzer Rabe mit goldenem Halsband kratzt,
- Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit blau-silbernen Decken zwei siebenmal
blau-silbern geteilte Büffelhörner, die außen und an
den Enden mit Pfauenfedern besteckt sind,
- Helm 3 (links): auf dem gekrönten
Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender, bärtiger
Mannesrumpf mit silbern-blau siebenmal gespaltenem Gewand
und ebensolchem, silbern gestulptem Hut, an dessen Spitze
drei Straußenfedern in den Farben blau-silbern-blau.
Abb.: gemaltes Wappen am
Eingang zur Vorburg von Schloß Schwarzenberg in Scheinfeld,
Mittelfranken. Die Anzahl der Spaltungen beim dritten Helm ist
hier höher als gewöhnlich.
Vermehrtes
Wappen von 1636
Vermehrtes Wappen von
1636: Der Schild ist geviert, Feld 1 und 4: siebenmal
silbern-blau gespalten, Feld 2 und 3: in Gold der schwarze
kaiserliche Doppeladler (Gnadenzeichen). Dazu werden zwei
Kleinode geführt:
- Helm 1 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender, rot mit
silbernem Kragen gekleideter, bärtiger Mannesrumpf mit
rotem, silbern gestulptem Hut, an dessen gekrönter
Spitze drei Straußenfedern in den Farben
blau-silbern-blau, zwischen zwei siebenmal blau-silbern
geteilten Büffelhörnern, die außen und an den Enden
mit Pfauenfedern besteckt sind,
- Helm 2 (links): auf dem Helm mit
schwarz-goldenen Decken der schwarze kaiserliche
Doppeladler.
Fürstliches
Wappen nach 1670
Fürstliches Wappen
nach dem Diplom vom 14.7.1670: Das Wappen blieb genauso
wie das gräfliche Wappen von 1599, geviert aus Seinsheim und
Türkenkopf, die drei Helme wurden jedoch durch eine einfache,
hermelingestulpte rote Fürstenmütze ohne Bügel und ohne
Reichsapfel an der Spitze ersetzt. Vielfach wurde auch nur der
Stammschild verwendet.
Alternativ wurden die bisherigen Inhalte
gräflicher Wappen kombiniert, so am sog. Schwarzen Turm des
Stammschlosses in Scheinfeld.
Abb.: Schloß Schwarzenberg,
Scheinfeld, Schwarzer Turm
Der von einem Fürstenhut
bedeckte Schild ist einmal geteilt und zweimal gespalten, Feld 1
und 5: siebenmal silbern-blau gespalten
(Seinsheim-Schwarzenberg), Feld 2 und 6: in Rot auf schwarzem
Dreiberg ein silberner Zinnenturm (Herrschaft Schwarzenberg),
Feld 3 und 4: in Gold ein abgetrennter Türkenkopf mit schwarzem
Haarschopf und ebensolchem Schnurrbart, dessen linkes Auge ein
schwarzer Rabe mit goldenem Halsband auskratzt (Wappenbesserung
als Andenken an den Sieg über die Türken = Gyor in Ungarn). Man
vereinigte hier alle bisherigen Wappenelemente aus den beiden
gräflichen Diplomen unter dem neugewonnenen Fürstenhut.
Fürstliches
Wappen von 1688
Neue Inhalte: Ferdinand
Wilhelm Eusebius Fürst zu Schwarzenberg (1652-1703) hatte Maria
Anna Gräfin v. Sulz Landgräfin im Klettgau (-18.7.1698)
geheiratet, die Erbtochter von Johann Ludwig II. Graf zu
Sulz Landgraf im Klettgau (23.10.1626-21.8.1687) und
Maria Elisabeth v. Königsegg u. Aulendorf
(17.1.1636-22.12.1658). Als Erbin der gefürsteten Grafschaft
Klettgau (zwischen Schaffhausen und Waldshut) brachte sie diese
nach dem Aussterben der Landgrafen im Mannesstamm 1698 samt dem
Titel eines Grafen von Sulz und eines Landgrafen von Klettgau an
die von Schwarzenberg, was sich in der nächsten Form des Wappens
widerspiegelt. Das Wappen der Grafen von Sulz war silbern-rot mit
drei Spitzen (im Spitzenschnitt) geteilt, auf dem gekrönten Helm
mit rot-silbernen Decken eine ebenso geteilte Inful, abgebildet
z. B. im Scheiblerschen Wappenbuch.
Fürstliches Wappen nach dem Diplom
vom 8.2.1688: geviert mit Herzschild, Feld 1: siebenmal
silbern-blau gespalten (Seinsheim), Feld 2: silbern-rot mit drei
Spitzen (im Spitzenschnitt) geteilt (Grafen von Sulz, cave:
umgekehrt wie beim fränkischen Rechen!), Feld 3: in Silber ein
schrägrechts gelegter, schwarzer, am oberen Ende rot brennender
Ast (Brand) (v. Brandis, war Bestandteil des vermehrten Wappens
der Grafen von Sulz), Feld 4: in Gold ein abgetrennter
Türkenkopf mit schwarzem Haarschopf und ebensolchem Schnurrbart,
an dessen linkem Auge ein schwarzer Rabe mit goldenem Halsband
kratzt (Wappenbesserung nach Türkensieg bei Raab), Herzschild
gespalten, rechts in Rot auf schwarzem Dreiberg ein silberner
Zinnenturm (Herrschaft Schwarzenberg), links in Blau drei (2:1)
goldene Getreidegarben (Landgrafschaft Klettgau). Dazu werden
fünf Helme geführt:
- Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit
schwarz-goldenen Decken auf einem hermelingestulpten und
rot gefütterten Fürstenhut ein abgetrennter Türkenkopf
mit schwarzem Haarschopf und ebensolchem Schnurrbart, an
dessen linkem Auge ein schwarzer Rabe mit goldenem
Halsband kratzt, dahinter sechs golden-schwarz geteilte
Fähnchen (korrekter: goldene Fähnchen mit schwarzem
Balken) (Schwarzenberg, Erinnerung an Sieg über die
Türken),
- Helm 2 (Mitte rechts): auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein wachsender,
silbern-blau siebenmal gespaltener Mannesrumpf mit
ebensolcher Mütze, an deren Spitze drei Straußenfedern,
eine silberne zwischen zwei blauen (Seinsheim),
- Helm 3 (Mitte links): auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein Paar
silbern-blau gestreifter (siebenmal geteilter)
Büffelhörner, außen und an den Spitzen mit
Pfauenspiegeln besteckt (Seinsheim-Schwarzenberg),
- Helm 4 (rechts außen): auf dem
gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken eine silbern-rot
mit drei Spitzen (im Spitzenschnitt) geteilte Inful
(Bischofsmütze) (Grafen von Sulz),
- Helm 5 (links außen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein
aufrechter, schwarzer, gestümmelter, am oberen Ende rot
brennender Ast (Brand) (v. Brandis, von den Grafen von
Sulz mit übernommen).
Abb.: fürstliches Wappen an
der Stadtpfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" in
Scheinfeld, erbaut 1766-1772
Abb.: Graz, Palais
Schwarzenberg, spätbarockes Portal, das vermutlich um 1775 durch
Josef Hueber errichtet, im Gebälk Rokoko-Wappenkartusche mit dem
aus Sandstein gehauenen fürstlichen Wappen, dem Bildhauer
Johannes Piringer zugeschrieben.
Abb.: Wappen von Johann
Nepomuk Anton Joseph Joachim Procop Fürst zu Schwarzenberg
Herzog von Krumau (3.7.1742-5.11.1789) am historischen
Tretradkran in Marktbreit (Landkreis Kitzingen)
An Prunkstücken werden dazu
geführt: Zwei goldene Löwen dienen als Schildhalter, sie werden
als Träger der beiden äußersten Helme eingesetzt,
hermelingefütterter roter Wappenmantel mit goldenen Fransen, aus
einem Fürstenhut herabfallend.
Schwarzenberger
als Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
Um den Schild vieler Fürsten
von Schwarzenberg gelegt ist die Ordenskette aus jeweils
doppelten Feuerstählen und funkensprühenden Feuersteinen
dazwischen. Etliche Mitglieder des fürstlichen Hauses waren
Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Aufnahmen nach Abschaffung
der Monarchie sind unberücksichtigt):
- 1627 Aufnahme von Georg Ludwig Graf v.
Schwarzenberg (24.12.1586-22.7.1646)
- 1650 Aufnahme von Johann Adolf Fürst
zu Schwarzenberg (20.9.1615-)
- 1688 Aufnahme von Ferdinand Wilhelm
Eusebius Fürst zu Schwarzenberg (1652-1703)
- 1712 Aufnahme von Adam Franz Carl
Fürst zu Schwarzenberg Herzog v. Krumau
(25.9.1680-11.6.1732)
- 1732 Aufnahme von Joseph Adam Johann
Nepomuk Franz de Paula Joachim Judas Thaddäus Abraham
Fürst zu Schwarzenberg Herzog v. Krumau
(15.12.1722-17.2.1782) - in dessen Regierungszeit fällt
der Bau der Pfarrkirche von Scheinfeld
- 1782 Aufnahme von Johann Nepomuk Anton
Joseph Joachim Procop Fürst zu Schwarzenberg Herzog v.
Krumau (3.7.1742-5.11.1789)
- 1808 Aufnahme von Joseph Johann
Nepomuk Anton Carl Franz de Paula Ladislaus Fürst zu
Schwarzenberg Herzog v. Krumau (27.6.1769-19.12.1833)
- 1809 Aufnahme von Carl Philipp Johann
Nepomuk Joseph Franz de Paula Anastasius Fürst zu
Schwarzenberg Landgraf v. Sulz u. Klettgau
(15.4.1771-15.10.1820)
- 1836 Aufnahme von Johann Adolf II.
Joseph Nepomuk August Friedrich Carl Fürst zu
Schwarzenberg Herzog v. Krumau (22.5.1799-15.9.1888)
- 1852 Aufnahme von Carl Borromäus
Philipp Prinz zu Schwarzenberg (21.1.1802-25.6.1858)
- 1862 Aufnahme von Leopold Edmund
Friedrich Prinz zu Schwarzenberg (18.11.1803-17.11.1873)
- 1881 Aufnahme von Karl Joseph Adolph
Fürst zu Schwarzenberg (5.7.1824-29.3.1904)
- 1889 Aufnahme von Adolph Joseph Johann
Eduard Fürst zu Schwarzenberg Landgraf im Klettgau Graf
zu Sulz Herzog zu Krummau (18.3.1832-5.10.1914)
- 1907 Aufnahme von Karl Friedrich
Edmund Emanuel Fürst zu Schwarzenberg Landgraf im
Klettgau Graf zu Sulz (1.7.1859-4.10.1913)
- 1915 Aufnahme von Johann Nepomuk Adolf
Maria Hubert Maximin Fürst zu Schwarzenberg Landgraf im
Klettgau Graf zu Sulz Herzog zu Krummau
(29.5.1860-1.10.1938)
Abb.: fürstliches Wappen an
der Stadtpfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" in
Scheinfeld, erbaut 1766-1772, mit der Kette des Ordens vom
Goldenen Vlies.
Fürstliche
Linien und Genealogie (2)
Wir beginnen mit Johann Adolf
Fürst zu Schwarzenberg (20.9.1615-), Begründer des
Fürstenhauses 1670. Die fränkischen und bayerischen Linien
waren in der Zwischenzeit ausgestorben, und die Besitzungen waren
an die niederländische Linie des Gesamthauses gegangen, und
deren jüngerer, Lüttich'scher oder Edmond'scher Ast wurde zur
Keimzelle des fürstlichen Hauses Schwarzenberg
- Johann Adolf Fürst zu Schwarzenberg
(20.9.1615-1682/1683), 1. Fürst,
vermählt mit Maria Justina v. Starhemberg
(1608-31.1.1681)
- Ferdinand Wilhelm Eusebius
Fürst zu Schwarzenberg (1652-1703), 2.
Fürst, vermählt mit Maria Anna Gräfin
v. Sulz Landgräfin im Klettgau (-18.7.1698)
- Adam Franz Carl Fürst
zu Schwarzenberg Herzog v. Krumau
(25.9.1680-11.6.1732), 3. Fürst,
vermählt mit Eleonora Amalia Magdalena
v. Lobkowicz (1682-5.5.1741)
- Joseph I. Adam
Johann Nepomuk Franz de Paula
Joachim Judas Thaddäus Abraham
Fürst zu Schwarzenberg Herzog v.
Krumau (15.12.1722-17.2.1782), 4.
Fürst, vermählt mit
Maria Theresia Eleonore Walpurga
Innocentia v. u. zu Liechtenstein
(28.12.1721-19.1.1753)
- Johann
Nepomuk Anton Joseph
Joachim Procop Fürst zu
Schwarzenberg Herzog v.
Krumau
(3.7.1742-5.11.1789), 5.
Fürst,
vermählt mit Eleonora
Maria Anna Agnes Walburga
zu Oettingen-Wallerstein
(22.5.1747-25.12.1797)
- Joseph
Johann Nepomuk Anton Carl
Franz de Paula Ladislaus
Fürst zu Schwarzenberg
Herzog v. Krumau
(27.6.1769-19.12.1833), 6.
Fürst des 1. Majorates,
vermählt mit Pauline
Caroline Iris Prinzessin
v. Arenberg
(26.10.1774-1.7.1810)
- Johann
Adolf II. Joseph Nepomuk
August Friedrich Carl
Fürst zu Schwarzenberg
Herzog v. Krumau
(22.5.1799-15.9.1888), 7.
Fürst des 1. Majorates,
vermählt mit Eleonore
Prinzessin v. u. zu
Liechtenstein
(25.12.1812-27.7.1873)
- Adolph
Joseph Johann Eduard
Fürst zu Schwarzenberg
Landgraf im Klettgau Graf
zu Sulz Herzog zu Krumau
(18.3.1832-5.10.1914), 8.
Fürst des 1. Majorates,
vermählt mit Ida Huberta
Maria Prinzessin v. u. zu
Liechtenstein
(17.9.1839-4.8.1921)
- Johann
II. Nepomuk Adolf Maria
Hubert Maximin Fürst zu
Schwarzenberg Landgraf im
Klettgau Graf zu Sulz
Herzog zu Krummau
(29.5.1860-1.10.1938), 9.
Fürst des 1. Majorates,
vermählt mit Therese
Gräfin v. u. zu
Trauttmansdorff-Weinsberg
(9.2.1870-12.8.1945)
- Adolph
Johann Maria Franz Joseph
Hubertus Agapit Fürst zu
Schwarzenberg
(18.8.1890-27.2.1950), 10.
Fürst des 1. Majorates,
vermählt mit Hilda
Sophie Marie Adelheid
Wilhelmine Prinzessin v.
Luxemburg u. v. Nassau
(15.2.1897-1979), Ehe
kinderlos, Fortsetzung
durch Adoption
- Karl
I. Philipp Johann Nepomuk
Joseph Franz de Paula
Anastasius Fürst zu
Schwarzenberg Landgraf v.
Sulz u. Klettgau
(15.4.1771-15.10.1820), 1.
Fürst des 2. Majorates, vermählt
mit Maria Anna Therese
Gräfin v. Hohenfeld
(20.4.1768-2.4.1848)
- Karl
II. Borromäus Philipp
Fürst zu Schwarzenberg
(21.1.1802-25.6.1858),
vermählt mit Josephine
Marie Gräfin Wratislaw
v. Mitrowicz
(16.4.1802-17.4.1882)
- Karl
III. Joseph Adolph Fürst
zu Schwarzenberg
(5.7.1824-29.3.1904),
vermählt mit Wilhelmine
Marie Anne Sophie Therese
Prinzessin zu
Oettingen-Oettingen u.
Oettingen-Wallerstein
(30.12.1833-18.12.1910)
- Karl
IV. Friedrich Edmund
Emanuel Fürst zu
Schwarzenberg Landgraf im
Klettgau Graf zu Sulz
(1.7.1859-4.10.1913),
vermählt mit Maria
Theresia Karoline Sophia
Kordula Gräfin Kinsky v.
Wchinitz u. Tettau
(18.10.1866-11.5.1889)
- Karl
V. Friedrich Johann
Alfons Ignaz Alexander
Fürst zu Schwarzenberg
Landgraf im Klettgau Graf
zu Sulz
(26.2.1886-6.9.1914),
vermählt mit Eleonore
Gräfin v. Clam u. Gallas
(4.11.1887-31.5.1967)
- Karl
VI. Friedrich Maria Josef
Johann von Nepomuk Cyrill
Method Fürst zu
Schwarzenberg Landgraf im
Klettgau Graf zu Sulz
(5.7.1911-9.4.1986),
vermählt mit Antonia
Leontine Amelie Marie
Prinzessin zu
Fürstenberg
(12.1.1905-24.12.1988)
- Karl
VII. Johannes Nepomuk
Joseph Norbert Franz
Antonius Wratislaw Menas
Fürst zu Schwarzenberg
Landgraf im Klettgau Graf
zu Sulz Herzog zu Krummau
(10.12.1937-), 1960 von
Heinrich Herzog von
Krumau, dem Adoptivsohn
Fürst Adolfs und 11.
Fürst, adoptiert, 12.
Fürst zu Schwarzenberg,
vermählt mit Angela
Therese Johanna Maria
Gräfin zu Hardegg auf
Glatz u. im Machlande
(17.2.1940-)
- Johannes
Nepomucenus Andreas
Heinrich Joseph Karl
Ferdinand Johannes
Evangelist die Heiligen
Drei Könige Achaz
Michael Maria Erbprinz zu
Schwarzenberg
(13.12.1967-)
- Anna
Carolina Antoinette
Elisabeth Theresia
Adelheid Olga Maria
Prinzessin zu
Schwarzenberg
(16.12.1968-)
- Karl
Philipp Ernst Ferdinand
Alwig Kilian Erbprinz zu
Schwarzenberg
(12.5.1979-)
Fürstliches
Wappen von 1817
Fürstliches Wappen mit den
Veränderungen von 1814 bzw. nach dem Diplom vom
21.4.1817: Zwischen Feld 1 und 2 wurde ein weiteres,
zweimal gespaltenes Feld eingeschoben, ein Gnaden-Wappen mit dem
Inhalt Österreich-Habsburg-Lothringen (kaiserliches Hauswappen).
Der Aufbau des Schildes ist nun wie folgt:
- Hauptschild: geteilt
- oben: zweimal gespalten
- rechts: siebenmal
silbern-blau gespalten (Seinsheim)
- Mitte: zweimal
gespalten:
- rechts: in
Gold ein blau bewehrter und
gekrönter roter Löwe (Habsburg)
- Mitte: in Rot
ein silberner Balken
(Österreich), pfahlweise belegt
mit einem goldengegrifften
silbernen Schwert (zur
Anerkennung der Kriegsverdienste
des begünstigten Feldmarschalls)
- links: in Gold
ein roter, mit drei silbernen
gestümmelten Adlern (Alérions)
belegter Schrägbalken
(Lothringen)
- links: silbern-rot mit
drei Spitzen (im Spitzenschnitt) geteilt
(Grafen v. Sulz)
- unten: einmal gespalten:
- rechts: in Silber ein
schrägrechts gelegter, schwarzer, am
oberen Ende rot brennender Ast (Brand)
(v. Brandis)
- links: in Gold ein
abgetrennter Türkenkopf mit schwarzem
Haarschopf und Bart, an dessen linkem
Auge ein schwarzer Rabe mit goldenem
Halsband kratzt
- Herzschild: gespalten:
- rechts: in Rot auf schwarzem
Dreiberg ein silberner Zinnenturm (Schwarzenberg)
- links: in Blau drei (2:1)
goldene Getreidegarben (Landgrafschaft Klettgau)
Helme und Prunkstücke wie beim Diplom von
1688.
Literatur,
Quellen und Links:
Schwarzenberg: http://www.coresno.com/aktuell/133-boehmen/2237-lex-schwarzenberg.html
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
GHdA, Fürstliche Häuser XI (1980)
Geschichte des Klettgaus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7545.php
Genealogie Seinsheim: http://genealogy.euweb.cz/schwarzb/schwarzb1.html
Genealogie Schwarzenberg: http://genealogy.euweb.cz/schwarzb/schwarzb2.html, http://genealogy.euweb.cz/schwarzb/schwarzb3.html, http://genealogy.euweb.cz/schwarzb/schwarzb4.html, http://genealogy.euweb.cz/schwarzb/schwarzb5.html
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Liste der Ritter vom Goldenen Vlies: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ritter_des_Ordens_vom_Goldenen_Vlies
Otto Hupp, Münchener Kalender 1896, Verlagsanstalt München und
Regensburg 1896
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