Bernhard
Peter
Wappen
der Freiherren und Grafen von Diepenbrock
Die von Diepenbrock sind eine uradelige westfälische Familie; der Stammsitz Diepenbrock liegt bei Borken bzw. Bocholt. Der Familienname diepen brock bedeutet tiefer Bruch und steht für die Sumpflandschaft, die den Stammsitz umgibt. Der Stammsitz, heute ein Schloßhotel und Restaurant, wird 1326 als Arnheimisches Lehen erstmals urkundlich erwähnt. 1520 kam es durch Heirat an die Familie von Welfelde aus Utrecht. 1732 wurde das Schloß an den westfälischen Freiherren Johann Anton Franz von Graes zu Loburg verkauft, und in deren Besitz ist das Anwesen auch heute. Mitglieder der Familie Diepenbrock erhielten den preußischen Freiherrenstand in den Jahren 1652, 1713 und 1840, den bayerischen Freiherrenstand am 11.5.1845 für Melchior Diepenbrock, Domdechant zu Regensburg und späterer Fürstbischof von Breslau und Kardinal, den preußischen Grafenstand am 28.7.1740.
1.
Stammwappen:
In Rot zwei abwärtsgekehrte
(gestürzte) schräggekreuzte goldengegriffte silberne Schwerter,
Griffe nach oben und außen. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm
mit rot-silbernen Decken zwei abwärtsgekehrte schräggekreuzte
goldengegriffte silberne Schwerter, Griffe nach oben und außen.
Devise: Nemo sapiens, nisi pius et patiens. Nachweise:
Westfälisches Wappenbuch, Siebmacher Band: Han Seite: 6 Tafel: 5.
Abb.: Burg Zilly bei Halberstadt, Wappen für den Halberstädter Domkapitular Heinrich Carl Dietrich von Diepenbrock zu Buldern, Sohn von Heinrich Werner von Diepenbrock, Herr zu Buldern, Heyen, Borg und Dülmen, und dessen Frau, Engel Elisabeth von Vittinghoff gen. Schell zu Schellenberg.
2.
Freiherren von Diepenbrock-Impel (Empel)
Das
Haus Empel am Niederrhein ist heute völlig zerstört, zur Ruine
wurde es im 2. Weltkrieg. Erbaut wurde Empel als Burg von den
Rittern von Rees, die nächsten Besitzer waren die Herren von
Hönnepel, dann ab dem 15. Jh. die Herren von Diepenbrock, 1831
gefolgt von den von Weiler, 1923 von Alfons Böcker. Reichsfreiherren-Diplom vom 5.10.1652 zu
Prag. Geviert:
Zwei ungekrönte Helme:
3. Grafen
von Diepenbrock-Impel (Empel)
Grafen von Gronsfeld aus dem
Hause Diepenbrock, Reichsgrafen-Diplom vom 22.7.1719 für Johann
Arnold Bertram von Diepenbrock, königlich preußischer
Kammerherr und Landdrost in Cleve, Im Diplom: "Grafen von
Gronsfeld, Diepenbrock und Impel". Dabei wurden der Name und
das Wappen des erloschenen Grafengeschlechtes von
Gronsfeld-Bronkhorst angenommen. Gronsfeld ist ein Dorf bei
Maastricht in der niederländischen Provinz Limburg. Das Wappen
ist geviert mit Herzschild:
Drei ungekrönte Helme:
Abb.: Diepenbrock-Wappen am Schloß in Obernzenn.
Schildhalter: Auf einer Marmor-Konsole stehende, halb auswärtssehende goldene Löwen mit schräg nach außen wehenden Fahnen an silbernen Stangen, deren rechte die Figuren des Hauptschildes und deren linke die Figuren des Herzschildes zeigt. Anmerkung: Die Darstellung ist eigentlich nicht ganz korrekt, weil man bei der rechten Fahne ja die Kehrseite sieht, also müßten die Felder streng genommen vertauscht sein und die Kugeln oben an der Stange liegen.
Nach dem Bestätigungsdiplom vom 28.7.1740 (preußischer Grafenstand für die vier Söhne des Johann Arnold Bertram von Diepenbrock, Friedrich, Alexander Conrad Carl, Hermann Ludwig und Bertram Philipp Sigismund Albrecht) haben die Schwerter krumme Parierstangen, und der Balken, auf dem der Vogel sitzt, ist facettiert.
4. Grafen
von Diepenbrock zu Limpurg-Speckfeld
Geviert über Schildfuß, mit
Herzschild:
Fünf Helme, vier gekrönt und einer ungekrönt:
Schildhalter: Auf einer Marmor-Konsole stehende, zwei auswärtssehende goldene Löwen mit schräg nach außen wehenden Standarten an silbernen Stangen, deren rechte die Figuren des Hauptschildes (Gronsfeld) und deren linke die Figuren des Herzschildes (Diepenbrock-Impel) zeigt.
Anmerkung: Die goldenen Löwenpranken werden auch als goldene Bärentatzen angesprochen. Darstellerisch dürfte sich kein Unterschied ergeben.
5.
Freiherren von Diepenbrock-Grueter / Grüter
Preußische Wappenvermehrung
vom 29.1.1824 (Namens- und Wappenveränderung für die gesamte
Deszendenz des Johann Adolf Gustav Adam von Grüter, dessen
Gemahlin Wilhelmine geb. Freiin von Diepenbrock die letzte ihrer
Linie war) und Freiherrendiplome vom 15.10.1840 (preußischer
Freiherrenstand, Diplomausfertigung 2.8.1861! für Adam Kaspar
August Albert von Diepenbrock-Grüter, königlich-preußischer
Landrat des Kreises Tecklenburg) und 24.9.1841 (preußischer
Freiherrenstand für die Brüder des Vorgenannten, Karl Theodor
Christoph Adam, Friedrich Adam Gustav Wilhelm Adam, Friedrich
Wilhelm Otto Adam und Ernst Alexander Julius Adam, nach dem Recht
der Erstgeburt). Nach dem oben erwähnten Diplom vom 2.8.1861
wurde der gesamten rechtmäßigen ehelichen Nachkommenschaft
dieser 5 Brüder der Freiherrenstand des Königreichs Preußen
verliehen. Das Wappen ist geviert:
Zwei ungekrönte Helme:
6.
Melchior von Diepenbrock
Melchior von Diepenbrock
(6.1.1798-20.1.1853) führte als Fürstbischof von Breslau
folgendes Wappen:
Auf dem Wappenschild Stammhelm Diepenbrock in der Mitte, vorne eine Inful und hinten ein Fürstenhut, hinter dem Schild schräggekreuzt Krummstab und Schwert.
Literatur,
Quellen und Links
Siebmachers Wappenbücher
Max von Spießen (Hrsg.): Wappenbuch des Westfälischen Adels,
mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, 1. Band,
Görlitz 1901 - 1903.
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