Bernhard Peter
Historische Graphik:
Otto Hupp: Münchener Kalender 1928

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Freistaat Baden (1921-1933/1945)
In Gold ein roter Schrägbalken. Als Schildhalter zwei Greifen. Der Freistaat Baden (die Republik Baden) wurde 1919 als Nachfolgestaat des Großherzogtums Baden gegründet, das 1918 im Zuge der Novemberrevolution unterging. Der letzte Großherzog floh aus seiner Residenz Karlsruhe nach Badenweiler und dankte am 22.11.1918 ab. Es folgte mit dem Kabinett Geiß I die Badische vorläufige Volksregierung vom 10.11.1918 bis zum 1.4.1919. Am 14.11.1918 wurde die freie Volksrepublik erklärt. Am 21.3.1919 gab es ein Gesetz zur Badischen Verfassung; es benennt den Freistaat als Badische Republik. "Freistaat Baden" ist also keine in der Verfassung verwendete oder offizielle Bezeichnung. Territorial war das neue Staatsgebilde identisch mit dem Grroßherzogtum als ehemaliger Bundestaat. Das Wappen in der gezeigten Form wurde am 4.1.1921 durch Kabinettsbeschluß festgelegt, nachdem am 19.10.1920 wurde der in Straßburg geborene Karlsruher Graphiker Heinrich Ehehalt (1879-5.7.1938) mit dem Entwurf eines Wappens und eines Dienstsiegels beauftragt worden war, mit der Vorgabe, die historische Kontinuität dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß es kein völlig neues Symbol geben solle, sondern das bestehende Wappen nur geringfügig zu modifizieren sei. Diese Gestaltung gab dem Wappen eine insgesamt querovale Form mit zwei symmetrisch widersehenden Greifen. Das Wappen wurde am 28.2.1921 im Badischen Gesetzes- und Verordnungsblatt publiziert. Otto Hupp nahm sich im Münchener Kalender 1928 die künstlerische Freiheit, die Greifen dynamischer und asymmetrisch zu zeichnen. Aus heraldischer Sicht sind im Gegensatz zum kleinen großherzoglichen Wappen also nur die Kronen auf dem Schild und auf den Greifenköpfen entfernt worden, ebenso wenig hatten Orden und Wappenzelt anderer Darstellungsvarianten Fortbestand. Formal bestand die Republik bis 1945 und ging danach im Bundesland Baden-Württemberg auf. Tatsächlich verlor die Badische Republik am 31.3.1933 mit dem Vorläufigen Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich seine Souveränität, nachdem schon kurz zuvor ein Reichskommissar die Kontrolle über Baden und alle Befugnisse der obersten badischen Landesbehörden übernommen hatte. Am 7.4.1933 wurde die Position eines Staatspräsidenten durch die eines Reichsstatthaltes ersetzt, was eine weitere Entmachtung der gewählten Regierung bedeutete.

Monatsblätter

 
von Bocholtz
In Grün drei (2:1) hersehende silberne Löwenmasken mit rot ausgeschlagenen Zungen, auf dem grün-silbern bewulsteten Helm mit grün-silbernen Decken ein wachsender, silberner, schwarzbewehrter und rotgezungter Schwanenhals.
  von Düring
In Silber ein blauer Balken, begleitet von drei (2:1) roten, hersehenden Widderköpfen, auf dem ungekrönten Helm mit rechts rot-silbernen, links blau-silbernen Decken ein roter Widderkopf zwischen zwei Büffelhörnern, das rechte rot-blau-silbern, das linke silbern-blau-rot zweimal geteilt (ein Paar Büffelhörner, mit einem blauen Balken rot-silbern übereck geteilt).
 
Finck von Finckenstein
In Blau zwei gesichtete Mondsicheln Rücken an Rücken, oben in der Mitte begleitet von einem sechszackigen Stern, alle Figuren golden, auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken zwei gesichtete Mondsicheln Rücken an Rücken, oben in der Mitte begleitet von einem sechszackigen Stern.
  von Galen
In Gold drei (2:1) rote Wolfsangeln (Doppelhaken), alle mit dem oberen Haken nach rechts und mit dem unteren Haken nach links weisend, auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken eine rote Wolfsangel (Doppelhaken) wie im Schild zwischen einem rechts roten und links goldenen Flug.
 
von Gaugreben
In Silber drei schwarze Pfähle, auf dem ungekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein silberner Flug, beiderseits mit je drei schwarzen Pfählen belegt.
  von Gravenreuth
In Blau ein aus einem goldenen, dreispitzigen Felsen hervorwachsendes silbernes Einhorn mit goldener Bewehrung und ebensolcher Mähne und mit roter Zunge, auf dem ungekrönten Helm mit silbern-blauen Decken ein wachsendes Einhorn wie im Schild.
 
von Gültlingen
In Silber drei (2:1) schwarze Adler, die Flügel mit goldenen Kleestengeln belegt, auf dem ungekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsender schwarzer Adler mit goldenem Schnabel und roter Zunge, die Flügel mit goldenen Kleestengeln belegt.
  Haller von Hallerstein
In Rot eine aus dem rechten Obereck hervorkommende, silbern bordierte, schrägrechte, schwarze Sturzspitze (alternativ: in Rot ein silberner, schwarz gefüllter, schräglinker Sturzsparren), auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein rotgekleideter und rotgesichtiger wachsender Frauenrumpf mit schwarzem, zu einem hinten abstehenden Zopf geflochtenem Haar und mit silbener Stirnbinde mit nach hinten abfliegenden Bändern.
 
von Lodron
in Rot ein silberner, hersehender, blau bewehrter und ebenso gezungter Löwe, der Schwanz zu einem Achtknoten verschlungen, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken der Löwe wie im Schild wachsend, der Schwanz ebenso mit Achtknoten.
  Löw von Steinfurth
In Blau ein silberner Kranich mit goldener Bewehrung und rotem Stirnfleck, das Feld mit goldenen Steckkreuzchen besät, auf dem ungekrönten Helm mit silbern-blauen Decken ein wachsender silberner Kranich wie im Schild, aber mit ausgebreiteten blauen, mit goldenen Steckkreuzchen besäten Flügeln.
 
von Sazenhofen
In Silber drei rote Balken, auf dem ungekrönten Helm mit silbern-roten Decken ein silberner, rotgezungter und mit drei roten Balken belegter Brackenrumpf wachsend.
  von Schönau
Schwarz-golden geteilt mit drei (2:1) Ringen in verwechselten Farben, auf dem ungekrönten Helm mit rechts rot-silbernen und links silbern-roten Decken zwei wachsende schwarzbewehrte Schwanenhälse nebeneinander, der rechte rot, der linke silbern.

Literatur, Quellen und Links:
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1928, Verlagsanstalt, München und Regensburg, 1928

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Die Abb. sind selbst angefertigte Scans historischer, aufgrund ihres Alters gemeinfreier Originale von Otto Hupp.
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