Bernhard Peter
Allergisches Asthma:
(Bitte besprechen Sie im Zweifelsfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens)

Wie Sie Trigger-Faktoren aus dem Weg gehen können

Aufgrund Ihres Asthmas sind Ihre Atemwege sehr sensibel. Es kann daher durch äußere Reize ein Asthmaanfall ausgelöst werden. Versuchen Sie festzustellen, auf welche Reize Sie empfindlich reagieren! Im folgenden finden Sie einen Katalog an Maßnahmen, die Ihnen dabei helfen können, die asthmaauslösenden Reize zu vermeiden. Markieren Sie Ihre persönlichen Auslöse-Reize und Vorbeuge-Maßnahmen!

1. Pollen

Bleiben Sie mittags in geschlossenen Räumen, wenn der Pollenflug am stärksten ist!
Halten Sie Türen und Fenster während der Pollenflugzeit geschlossen!
Duschen Sie abends oder waschen die Haare, damit Sie nachts möglichst wenig Pollen einatmen, die sich gerne in den Haaren verfangen!
Verwenden Sie ggf. eine Klimaanlage, die für Allergiker geeignet ist!

2. Schimmel

Vermeiden Sie den Kontakt mit feuchten Gartenabfällen, Kompost oder moderndem Laub!
Lüften und reinigen Sie alle Räume regelmäßig, insbesondere Küche, Bad und Keller!
Verwenden Sie keine Luftbefeuchter! Benutzen Sie in feuchten Räumen vielmehr einen Luftentfeuchter! Die empfohlene Luftfeuchtigkeit liegt bei 25-50%.

3. Hausstaubmilben

Verwenden Sie Bettwäsche, Matratzen und Bezüge, die für Allergiker geeignet sind! Gerade alte Roßhaarmatratzen sind eine wahre Milbenzucht!
Ist dies nicht möglich, waschen Sie die Bettwäsche und auch besser das Kissen jede Woche bei mindestens 60°C!
Vermeiden Sie das Liegen oder Schlafen auf Polstermöbeln, insbes. alten Polstersofas!
Verringern Sie die Luftfeuchtigkeit auf weniger als 50%, evtl. mit Luftentfeuchter!
Entfernen Sie Teppiche bzw. Teppichböden aus Ihrem Schlafzimmer!
Verwenden Sie Reinigungsmittel, die Milben abtöten!
Lassen Sie möglichst eine andere Person staubsaugen und gehen selbst so lange aus dem Raum, oder verwenden Sie einen geeigneten Staubsauger mit Feinstaubfilter!
Imprägnieren Sie die Matratzen und Kissen mit Niembaumöl-Spray

4. Tierische Allergene, vermittelt durch Haare

Weisen Sie Haustieren von Anfang an "ihre" Räumlichkeiten und Plätze zu. Dazu gehören jedenfalls nicht Ihr Schlafzimmer und erst recht nicht Ihr Bett!
Wenn Sie eine Klimaanlage mit Umluftsystem haben: Verschließen Sie die Zugänge zu Ihrem Schlafzimmer!
Waschen Sie das Haustier wöchentlich!
Verwenden Sie vor engerem Kontakt mit Haustieren (Besuche bei Freunden mit Tieren o.ä.) Ihr Bedarfsmedikament!
Vermeiden Sie Produkte mit Federn (Kissen, Bettzeug allg.)! Benutzen Sie stattdessen Produkte aus Hohlfasern oder anderen geeigneten Materialien!

5. Rauch

Rauchen Sie selbst auf keinen Fall!
Bitten Sie Gäste, in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Auto Ihre Bedürfnisse zu respektieren!
Verlangen Sie Rücksicht von Ihren Kollegen/Kolleginnen und setzen Sie Ihren Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz durch! Das ist keine Gnade, sondern Sie haben ein Recht darauf!
Offenes Feuer oder Kerosinöfen können bei schlechter Verbrennung ebenfalls einen Anfall auslösen.

6. Duftstoffe und Lösungsmittel

Bei Malerarbeiten: Lassen Sie vor dem Benutzen der Räume die Farbe ausreichend lange trocknen! Frische Farbe kann durch ihren Geruch einen Anfall provozieren.
Benutzen Sie Kosmetika oder Körperpflegeprodukte ohne Parfum-Zusätze!
Verwenden Sie nur unparfümierte Reinigungsmittel!
Lüften Sie lieber etwas häufiger anstatt ein Raumdeodorant zu verwenden!
Eine Dunstabzugshaube beim Kochen schützt Sie vor intensiven Gerüchen und Reizungen durch Kochgerüche.
Bleiben Sie in Ihrer Wohnung bei starker Belastung der Außenluft durch Rush Hour, Smog o.ä.!

7. Erkältungen und Infektionen

Achten Sie auf eine gesunde Lebensführung (Ernährung, Vitamine, regelmäßige körperliche Betätigung, ausreichend Ruhe)!
Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt, ob eine jährliche Impfung gegen Virusgrippe sinnvoll wäre!
Achten Sie bei kühler Witterung etwas sorgfältiger als sonst auf Schutz gegen Zug und Kälte!

8. Sport

Halten Sie Aufwärmphasen und Abkühlphasen ein! Vermeiden Sie abrupte Übergänge!
Wählen Sie Ihre Sportart Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend!
Verwenden Sie vor dem Sport Ihr Bedarfsmedikament!

Welches sind Ihre persönlichen Warnsignale kurz vor einem Asthmaanfall?

Ein Anfall tritt häufig mit Vorzeichen auf. Diese Warnsignale sind für jeden Menschen individuell. Es kommt auch vor, daß Sie unterschiedliche Warnsignale zu unterschiedlichen Zeiten bemerken. Notieren Sie sich Ihre persönlichen Warnzeichen. Wichtig ist, daß Sie und auch Ihre Angehörigen, Freunde und Kollegen Ihre persönlichen Vorzeichen kennen, damit schnell reagiert werden kann. Mögliche Vorzeichen können sein:

Absinken der Peak-flow-Werte
Anhaltender Husten, insbesondere nachts
Schwierigkeiten beim Atmen
Enge oder Schmerzen in der Brust
Atemfrequenz schneller als normal
Sie kommen leicht außer Atem
Müde, juckende, tränende oder glasige Augen
Kratzender, juckender oder rauher Hals
Niesen, verstopfte Nase
Kopfschmerzen
Giemen
Schwierigkeiten beim Gehen oder Sprechen
Schwierigkeiten bei der Arbeit oder bei körperlicher Anstrengung
Fieber
Unruhe
Laufende Nase
Veränderung der Gesichtsfarbe
Dunkle Ringe unter den Augen
andere, nämlich....................................

Wie verhalten Sie sich richtig beim Auftreten von Symptomen?

Ruhe bewahren und die persönlich als beste empfundene Entspannungsposition einnehmen
Geeignete Atemtechnik: Mit der dosierten Lippenbremse ausatmen, um den Druck in den Atemwegen und in der Lunge zu erhöhen und so einen Bronchialkollaps zu vermeiden!
Folgen Sie dem Ampelschema und inhalieren Sie Ihr Anfallsmedikament (immer dabei haben!)
Reizhusten nach Möglichkeit unterdrücken: Befeuchten des gereizten Halses (Schlucken, warmes Getränk), Einatmen nur durch die Nase (Anfeuchten und Anwärmen der Luft), Bewegung
Tritt keine Besserung auf oder treten stärkere Warnsignale wie bläuliche Verfärbung der Lippen oder der Fingernägel auf, muß unbedingt und sofort ein Arzt kontaktiert werden! (Telefonnummern immer auch für Begleitpersonen griffbereit halten!)
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