Bernhard Peter
Welches ist das passende Blutzuckermeßgerät?
Ein kritischer Vergleich
(Bitte besprechen Sie im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens!)

Erforderliche Blutmenge: So gering wie möglich, insbesondere für Kinder und Senioren. Und da es heute technisch machbar ist, mit Blutmengen unter 1 µl auszukommen, braucht sich niemand mehr „Vampire“ unter den Geräten anzutun.

Zeitbedarf für eine Messung? So gering wie möglich, insbesondere für aktive Menschen. Denn Zeit ist unersetzlich. Je höher der Zeitaufwand, desto eher „schlampt“ man mal eine Messung. Aber Blutzuckermessung muß kein „Zeitdieb“ sein! Die Zukunft wird wohl den schnellen Geräten aus der Liste gehören, nicht den „Zeitdieben“:

Welche Technik des Blut-Ansaugens? Muß überschüssiges Blut abgetupft werden? Zieht der Teststreifen selbst die optimale Menge Blut ein (Sip-in-Technik)? Eigentlich ist das nur bei sehr alten Geräten noch ein Problem. Nicht-Sip-in-Streifen sind z. B. die für One Touch Gluco Touch oder One Touch Basic Plus – da muß der Blutstropfen noch auf ein zentrales Feld aufgetragen werden. Nicht-Sip-in-Streifen brauchen zudem meist eine unzeitgemäß hohe Blutmenge.

Leichte Handhabung? Vollautomatik oder Schalterbedienung? Insbesondere wichtig für ältere Patienten mit eingeschränkter Motorik und für Kinder.

Bedienerfreundlichkeit? Forderung: Die Bedienung soll klar und selbsterklärend sein, und die gewünschte Funktion soll möglichst verzögerungsfrei zur Verfügung stehen ohne Zuhilfenahme weiterer Hilfsmittel.

Einzelne Meßstreifen oder Streifentrommel bzw. Streifenscheibe? Für unterwegs ist die Trommel gut geeignet. Einzeln verpackte Streifen sind zwar optimal geschützt, aber für unterwegs eher unpraktisch und sie erhalten auch nicht gerade den Umweltpreis wegen des anfallenden Verpackungsmülls.

Für Linkshänder wichtig: Ist der Teststreifen ungünstig asymmetrisch geformt?

Ist das Gerät zugelassen für die Messung an alternativen Körperstellen (AST)?

Welchen Meßbereich (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Höhe) haben die Teststreifen bzw. das Gerät?

Hat das Gerät eine automatische Temperatur-Kompensation? (heute meist Standard)

Ist beim Anbrechen einer neuen Teststreifenpackung Codieren nötig?

Kann das Gerät an eine Messung erinnern?

Gibt es die Möglichkeit, eine Unterzuckerwarnung einzustellen?

Handlichkeit des Gerätes: Größe und Gewicht? Ein zu unhandliches Gerät kann schnell lästig werden, wenn man häufig unterwegs ist.

Ist, wenn zu wenig Blut aufgetragen wurde, eine Nachdosierung möglich?

Welche Meß-Technik wird verwendet: Elektrochemische Sensor-Messung oder optische Messung? Bei elektrochemischem Verfahren: Bei der Coulometrie ist die Meßzeit abhängig von der Höhe des Wertes, bei Amperometrie nicht.

Speicherfähigkeit: Wie viele Meßwerte kann man speichern? Welche Daten (Zeit, Datum, Markierung) können zusätzlich abgespeichert werden? Wird der Durchschnitt errechnet?

Wie werden die Meßwerte angezeigt? In mmol/l (üblich in den neuen Bundesländern und in der Schweiz) oder in mg/dl (üblich in den alten Bundesländern, in Österreich, in Belgien)? Kann man wechseln? Oder muß man das schon beim Kauf des Gerätes berücksichtigen?

Gibt es eine Schnittstelle zum Computer oder Handheld? Ist eine solche wichtig für die Auswertung in der Arztpraxis oder am Computer zu Hause?

Welche Software paßt zum Gerät?

Anzeige: ausreichende Größe des Displays und der Ziffern, insbesondere bei Sehschwächen

Preis des Gerätes und – noch wichtiger – Preis der Teststreifen! Die Geräte kosten meist nur „’n Appel un’n Ei“, aber die Teststreifen sind laufende Kosten!

Beleuchtung: Je winziger die Blutmenge und damit die Teststreifenöffnung, desto schwieriger wird das bei diffusem Licht.

Verfügbarkeit einer stabilen Aufbewahrungstasche für unterwegs, wenn häufig außer Haus gemessen werden muß – heute eigentlich Standard

Soll das Gerät noch andere Parameter messen?

Soll das Gerät noch andere Funktionen haben?

Umwelt-Aspekt: Batterien und Stromverbrauch, Lebensdauer von Batterien und Gerät, Abfall bei den Teststreifen (einzeln verpackt?)

Bietet der Hersteller eine Hotline für Probleme? Zuvorkommende Firmen haben eine kostenfreie oder zumindest kostengünstige Hotline.

Funktionen, die niemand braucht: Entscheiden Sie selbst, was Sie brauchen und was für Sie absolut überflüssig ist.

Ausgewählte Links zu den Websites der Hersteller:

(Stand: Februar 2006)

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