Bernhard Peter
So ernährt sich ein Diabetiker richtig
(Bitte besprechen Sie im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens!)

Richtig: Gesunde Ernährung für Diabetiker ist auch die gesündere Ernährung für Gesunde! Idealzusammensetzung: Kohlenhydrate mind. 50-55%, Eiweiß max. 15-20%, Fett max. 30-35% der Energiezufuhr.

Richtig: Wenn Übergewicht besteht, energiereduzierte Ernährung. Ziel BMI 18.5-25. Schon eine Gewichtsabnahme von 10% verbessert die Insulinempfindlichkeit und die Glucosetoleranz bei Typ 2-Diabetikern. Keine Crash-Diät, sondern langfristig kalorienreduzierte Ernährung.
BMI = Körpergewicht [kg] / (Körpergröße [cm])2

Richtig: Reichlich komplexe Kohlenhydrate! Am besten solche mit niedrigem glykämischen Index. Sie lassen den Blutzuckerspiegel nach dem Essen weniger rasch ansteigen.
Der glykämische Index gibt an, wie schnell die in einem Nahrungsmittel enthaltenen Kohlenhydrate den Blutzucker steigen lassen. Der Vergleichswert ist reiner Traubenzucker (100 %), weil er am schnellsten im Blut anflutet.

Richtig: Der Anteil gesättigter Fettsäuen und trans-ungesättigter-Fettsäuren soll < 10% der Gesamtenergie sein. Also: Wenig sichtbares Fett und fetthaltige Nahrungsmittel (Wurst, Schokolade, Chips etc.)

Richtig: Nahrungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren sowie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugen – diese sollen ca. 10-20% der Energiezufuhr betragen. Also: 2-3x pro Woche Fisch, Nüsse, Rapsöl, Sojaöl, Olivenöl. Der Ersatz von gesättigten Fettsäuren durch ungesättigte senkt LDL-Cholesterin und verbessert die Insulin-Empfindlichkeit.

Richtig: Reichlich Ballaststoffe! Mindestens 40g Ballaststoffe am Tag, oder 15g Ballaststoffe pro 1000 kcal Energiezufuhr, davon die Hälfte lösliche: Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte. Die Regel: „5 am Tag“ ist für Diabetiker besonders wichtig. Ballaststoffreiche Ernährung konnte in Studien den mittleren Glucosespiegel im Blut um 10% senken, die Blutzucker-Werte nach dem Essen sogar um 25%.

Richtig: Kochsalz-Grenzwert liegt bei 6g pro Tag – wie bei Stoffwechselgesunden.

Richtig: Es gibt nur wenige generelle Einschränkungen, z. B. isolierter Zucker oder zuckerhaltige Getränke. Alles andere ist möglich, wenn der Umgang damit gelernt wird.

Richtig: Wenn Beim Typ 2-Diabetiker die Insulinbildung noch ein bißchen vorhanden ist, hilft die Verteilung der Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten (ca. 6 am Tag), die Reserven zu schonen und Heißhunger zu vermeiden.

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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2004
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