Bernhard Peter
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
(Bitte besprechen Sie im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens!)

Zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Einstellung eines Diabetikers ist die Kontrolle wichtiger Parameter, die Aussagen darüber erlauben, wie die Stoffwechsellage gerade ist. Eine gute Kontrolle (Selbstkontrolle und/oder Kontrolle bei den entsprechenden Fachärzten und Apotheken) können die Lebensqualität und Lebenserwartung eines Diabetikers nachhaltig verbessern und Spätschäden verhindern.

In der Selbstkontrolle erfaßt der Diabetiker:

Harnzucker (nur ohne medikamentöse Behandlung, sonst zu ungenau)
Blutzucker: Vor einer Injektion von Insulin als Verlaufskontrolle und ggf. Entscheidungshilfe für Dosisanpassungen, zum Erkennen von Überzucker oder Unterzucker, zur Überwachung der Situation bei ungewohntem Lebensstil: ungewohnter Sport, ungewohnte Ernährung, Reisen mit Zeitverschiebung, geänderter Tagesablauf
Bei Bedarf Ketonkörper zur Erkennung einer fortschreitenden Stoffwechselentgleisung
Gewicht, bei Adipösen öfter als bei Normalgewichtigen
Zustand der Füße - Risiko einer Neuropathie/Angiopathie, diabetischer Fuß
Blutdruck, insbesondere wichtig bei Bluthochdruckpatienten und sog. metabolischem Syndrom

Fachleute ergänzen die Kontrolluntersuchungen:

Augenhintergrund beim Augenarzt (wegen Spätschäden durch Mikroangiopathie)
HbA1c - das Blutzuckerlangzeitgedächtnis als Maß für die langfristige Stoffwechselkontrolle
Test auf Mikroalbuminurie zur Kontrolle der Nierenfunktion

Bei aller Kontrolle ist wichtig: Ergebnisse dokumentieren (z. B. im Diabetiker-Tagebuch), Meßwerte ernst nehmen und rechtzeitig Konsequenzen ziehen! Bei Abweichungen von der Norm muß sofort in enger Absprache mit dem betreuenden Arzt gegengeregelt werden. Nur mit Anpassungen von Therapie und Lebensstil können so Stoffwechselentgleisungen verhindert werden.

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