Bernhard Peter
Langsam wirksame Insuline (2): Insulin Detemir
(Bitte besprechen Sie im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens!)

Herstellung: Rekombinant, gentechnisch in Escherichia coli

Veränderungen: Ist ein lösliches Insulinanalogon, bei dem im Vergleich zu Normalinsulin nur eine Veränderung durchgeführt wurde: In der B-Kette wurde am C-terminalen Ende die Aminosäure Threonin abgespalten und durch eine Fettsäure (Myristinsäure, C14) ersetzt.

Effekt: Das Verzögerungsprinzip liegt in der stärkeren, d. h. festeren und dichteren Selbstassoziation der Insulin-Moleküle in den Hexameren, die langsamer dissoziieren als beim Normalinsulin. Über die Fettsäure ist zudem eine hohe Eiweißbindung (98% an Human-Albumin) der Monomere gegeben. Man beachte, daß nur die freie monomere Form von Insulin biologisch aktiv ist. Dadurch erhält man insgesamt ein gleichmäßiges Konzentrations-Zeit-Profil ohne unerwünschte Spitzen im Verlauf und insgesamt eine verlängerte Wirkdauer im Vergleich zu Normal- oder NPH-Insulinen. Insbesondere die hohe Eiweißbindung hat eine ausgleichende Pufferwirkung gegen Schwankungen der Absorptionsrate aus dem injizierten Depot.

Wirkprofil: Wirkung setzt nach 2-4 Stunden ein und hält bis zu 24 Stunden an. Maximale Konzentration im Blut nach 6-8 Stunden. Die Wirkkonzentration ist gleichmäßiger als bei NPH-Insulinen (humanen Verzögerungs-Insulinen). Die absolute Bioverfügbarkeit liegt bei 60%.

Anwendung: 1-2x tgl. Beim Spritzen in die Bauchdecke kann das Insulin schneller wirken als bei Applikation in den Oberschenkel. Darf nicht mit anderen Insulinen gemischt oder verdünnt werden. Darf nie intravenös verabreicht werden!

Vorteile:

Kritik: