Bernhard
Peter
Langsam
wirksame Insuline (1): Insulin Glargin
(Bitte besprechen Sie
im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt
Ihres Vertrauens!)
Herstellung: Rekombinant, gentechnisch in Escherichia coli
Veränderungen: Ist ein Insulinanalogon, bei dem im Vergleich zu Normalinsulin zwei Veränderungen durchgeführt wurden: In der A-Kette ersetzt an Position 21 Glycin Asparagin, in der B-Kette wurden an das C-terminale Threonin noch zwei zusätzliche Arginin geknüpft.
Effekt: Durch die Einführung der beiden basischen Aminosäuren (2x Arginin) wird das Insulin basischer als Normalinsulin. Der isoelektrische Punkt wird von pH 5.5 auf 6.7 verschoben, das Löslichkeitsverhalten verändert. Aufgrund der Basizität ist Insulin glargin nur bei pH 4 oder saurer gut löslich. Eine klare, saure Lösung wird in das Unterhautfettgewebe injiziert, wo aber ein neutraler pH (pH = 7.4) herrscht. Dadurch wird das Insulin ausgefällt (Mikropräzipitation von stabilen Hexamer-Assoziaten). Aufgrund der geringen Löslichkeit beim im Fettgewebe herrschenden pH tritt der gewünschte Depot-Effekt ein. Aus dem gefällten Insulin werden konstant geringe Mengen an Hexameren freigesetzt. Dadurch erhält man ein gleichmäßiges Konzentrations-Zeit-Profil ohne Spitzen im Verlauf und insgesamt eine verlängerte Wirkdauer.
Wirkprofil: Wirkung setzt nach 2-4 Stunden ein und hält 24 Stunden an. Die Wirkkonzentration ist gleichmäßiger als bei NPH-Insulinen (humanen Verzögerungs-Insulinen). Eine einzige tägliche Anwendung reicht aus.
Anwendung: Einmal täglich spritzen, vorzugsweise am Abend oder zur Nacht. Es gibt keine relevanten Unterschiede beim Spritzen in die Bauchdecke oder in den Oberschenkel. Darf nicht mit anderen Insulinen gemischt oder verdünnt werden. Darf nie intravenös verabreicht werden!
Vorteile:
Kritik:
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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter
2004
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