Bernhard
Peter
Insuline:
Gentechnische Herstellung von Human-Insulin in Escherichia coli
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Ein verbessertes Verfahren zur gentechnischen Herstellung von Humaninsulin exprimiert in Escherichia coli nicht die separaten Ketten, sondern das ganze Proinsulin und schneidet nachher das C-Peptid heraus. Verfahrenstechnisch ist das günstiger, weil nur ein einziger Stamm verwendet wird, in den nur ein einziges Plasmid für das ganze Proinsulin eingebaut wurde. Die Ausbeuten an Insulin sind höher als beim separaten Verfahren, weil die Anwesenheit des C-Peptides wichtig für das richtige Zusammenfinden der Sulfid-Brücken ist. Ein Signalpeptid gibt es nicht. Allerdings ist der eigentlichen Kette noch eine zusätzliche Aminosäure vorgeschaltet, ein Methionin, was aber nur daran liegt, daß die Protein-Biosynthese praktisch immer an einem Methionin beginnt. Wie schon oben gesagt, kann ein Bakterium weder die C-Kette herausschneiden noch das Methionin abspalten noch die richtigen Disulfidbrücken knüpfen, all diese Schritte müssen partialsynthetisch nachher durchgeführt werden. Mit CNBr oder CNCl wird Methionin selektiv abgespalten. Mittels oxidativer Sulfitolyse werden die drei Disulfidbrücken geknüpft, während die C-Kette noch im Molekül ist. Erst danach wird die C-Kette herausgeschnitten, dazu behandelt man das Proinsulin mit Carboxypeptidase B und Trypsin. Dieses Verfahren wird von den Firmen Lilly (Huminsulin) und Aventis (Insuman) für ihre Humaninsuline angewandt.
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Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2004
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