Bernhard
Peter
Pulverinhalatoren:
Jethaler
(Bitte besprechen Sie
im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt
Ihres Vertrauens!)
Technologische
Klassifikation: wiederbeladbarer Pulverinhalator,
Mehrdosen-Reservoir-System
Prinzip der
Freisetzung: Wiederverwendbarer Aerosolgenerator, auf den ein
austauschbares Mundstück mit einer Budesonid-haltigen
Ringtablette aufgesteckt wird. Die Tablette besteht aus einem
unter 2000 bar gepreßten Gemisch aus Wirkstoff und Laktose von
extremer Härte und sehr geringer Feuchtigkeitsempfindlichkeit.
Das Pulver wird bei jeder Betätigung des Gerätes durch ein
federgetriebenes Keramik-Mahlwerk mit drei Schneiden frisch von
der Tablette abgerieben. Das geschieht während der Inhalation,
so daß die Partikel frisch von der Tablette weg inhaliert
werden. Lebensdauer der Antriebseinheit ca. 2 Jahre. Die
Mundstücke enthalten Tabletten für je 200 Dosen. Eine Feder
sorgt für gleichmäßigen Anpreßdruck der Ringtablette.
Korrekte Anwendung:
- Das Mundstück mit der Tablette ist in
einer transparenten Schutzkappe, Deckel abnehmen,
Mundstück wird zusammen mit Schutzkappe gemeinsam auf
das Generator-Unterteil gesteckt (rastet hörbar ein).
Achtung: Tablette nicht beschädigen!
- Inhalation: transparente Schutzkappe
abnehmen, Unterteil durch halbe Rechtsdrehung (180°) bis
zum Anschlag (leichter Widerstand, darüber hinaus:
knackendes Geräusch) spannen.
- tief zur Seite ausatmen, nicht in das
Gerät hinein
- Achtung: Nicht atemzugsinduziert!
Patient drückt beim langsamen Einatmen auf einen
Auslöserknopf zur Freisetzung des Pulvers. Die Feder
entspannt sich, und die Fräse schabt über die Tablette.
Ein Präzisionsschrittmotor versetzt die Fräse in
Rotation und stoppt nach genau 200 Grad.
- Erfolgskontrolle: a) Die Tätigkeit
des Schrittmotors ist akustisch wahrnehmbar (Schnarrendes
Geräusch). b) Süßlicher Geschmack der Laktose.
- Atem 5-10 sec. anhalten, dann langsam
über die Nase ausatmen.
Fehlermöglichkeiten:
- Versuch, die Tablette herauszunehmen:
Gefahr der Beschädigung! Handhabung nur im schützenden
Mundstück!
- Neues Mundstück schief aufsetzen
Gefahr der Beschädigung der Tablette! Mundstück
muß gerade aufgesetzt werden, dann wird fest
zusammengedrückt
- Auslösen ohne einatmen: Pulver fällt
seitlich heraus
Nachfüllen:
- Nach ca. 180 Inhalationen erscheint
oben innen im Mundstück eine rote Markierung (Ring). Ab
der Reserve-Anzeige kann man noch ca. 20mal
inhalieren.
- Mundstück austauschen: Gerät fest in
die Hände nehmen, mit beiden Daumen die Spitze des
Mundstücks kräftig nach hinten drücken, Mundstück
abheben, neues aufsetzen und einrasten.
Nachteil:
- Nicht atemzugsinduziert! Koordination
zwischen Auslösen und Einatmen wichtig.
Vorteile:
- Wirkstoff muß vor Freisetzung nicht
mehr desagglomeriert werden, weil er in situ pulverisiert
wird und sofort aus kleinsten, lungengängigen Partikeln
besteht.
- Gerät kommt mit sehr geringem
Atemfluß aus. Schmale Luftkanäle sorgen für eine hohe
Durchströmungsgeschwindigkeit am Ort der
Pulvererzeugung. Durch das weite Mundstück sinkt die
Strömungsgeschwindigkeit dann auf ein Maß, das für die
Lungenablagerung ideal ist.
- Ringtablette sehr wenig
feuchtigkeitsempfindlich, weil extrem hoch gepreßt.
- Höchstmaß an Dosiergenauigkeit:
Kontinuierlicher Anpreßdruck und exakte
Rotationsbegrenzung sorgen dafür, daß die ultrascharfen
Schneiden bei jeder Anwendung genau 15 µm von der
Wirkstofftablette abfräsen.
Weitere
Informationen: www.ratiopharm.de
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Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2004
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