Bernhard Peter
Peak Flow und Ampelschema
(Bitte besprechen Sie im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt Ihres Vertrauens!)

Was ist der Peak Flow?

Der Peak Flow mißt, wie schnell man ausatmen kann. PEF = Peak Exspiratory Flow = maximaler Atemfluß beim Ausatmen, der während einer forcierten Ausatmung gemessen werden kann = die maximale Strömung während der Ausatmung, die mit maximaler Anstrengung vom Niveau der größten möglichen Lungendehnung her gemessen werden kann.

Was sagt der Peak Flow aus?

Wenn es dem Patienten gut geht, ist der Wert hoch. Bei einer Verengung der Bronchien verringert sich der Peak Flow. Die Werte sind prinzipiell sehr individuell und abhängig von:

Körpergröße: Je größer, desto höhere Werte
Geschlecht: Männer haben im Alter von 30-35 J ca. 140 l/min mehr als Frauen
Alter: Maximum im Bereich 30-35 Jahre
Tageszeit: geringere Werte morgens (4-6 Uhr Minimum)

Normalwerte, Beispiele:

Mann, 30 J., 190 cm: 655 l/min
Mann, 30 J., 183 cm: 645 l/min
Mann, 30 J., 175 cm: 645 l/min
Mann, 30 J., 167 cm: 645 l/min
Frau, 30 J., 175 cm: 497 l/min
Frau, 30 J., 167 cm: 484 l/min
Frau, 30 J., 160 cm: 475 l/min
Frau, 30 J., 152 cm: 465 l/min
Mann, 55 J., 190 cm: 610 l/min
Mann, 55 J., 183 cm: 590 l/min
Mann, 55 J., 175 cm: 589 l/min
Mann, 55 J., 167 cm: 577 l/min
Frau, 55 J., 175 cm: 469 l/min
Frau, 55 J., 167 cm: 458 l/min
Frau, 55 J., 160 cm: 447 l/min
Frau, 55 J., 152 cm: 436 l/min

Eine Abweichung von bis 100 bei Männern bzw. bis 85 bei Frauen nach unten ist durchaus noch als normal anzusehen.

Kritischer als der Absolutwert sind die Schwankungen! Normal: Geringe Amplitude. Asthmatiker: Größere Amplitude, starke Schwankungen.

Warum ist es wichtig, den Peak Flow zu messen?

Selbstkontrolle nach Ampelschema, Bewertung der klinischen Situation durch Vergleich des aktuellen PEF im Verhältnis zum persönlichen Bestwert. Ein rechtzeitiges Feststellen einer bronchialen Konstriktion hilft, frühzeitig gegenzusteuern. Die Betrachtung der langfristigen Variabilität des Peak Flow hilft dem Arzt, den Patienten mit Medikamenten gut einzustellen. Ziel ist ein hoher und ein stabiler Wert.

Das Ampelschema:

Rot	Peak-Flow < 60 % des persönlichen Bestwertes	Stop – der Patient sollte den Notfallplan anwenden und den Arzt verständigen, weil hier sofort die klinische Situation und die Behandlung überprüft werden müssen. Husten, Atemnot, Schwierigkeit beim Gehen und Sprechen möglich.
Gelb	Peak-Flow 60-80 % des persönlichen Bestwertes	Vorsicht – die Situation erfordert therapeutische Konsequenzen. Behandlungsplan des Arztes beachten!
Grün	Peak-Flow 80-100 % des persönlichen Bestwertes	Patient ist gut eingestellt, an der Medikation muß nichts geändert werden.

Nach den Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga

Durchführung der Messung:

Wann messen? Asthmatiker Stufe 1, 2, 3: Messung vor Gabe des Betamimetikums; Asthmatiker Stufe 4: Messung nach Gabe des Betamimetikums
Peak Flow Meter waagerecht vor den Mund halten, Meßskala nicht berühren
So tief wie möglich einatmen
Mundstück fest in den Mund nehmen
Ca. 1 Sekunde so fest und so schnell wie möglich ausatmen. Es ist wichtig, das Mundstück weder durch die Zunge noch durch die Zähne zu blockieren.
Test insgesamt 3x durchführen, Bestwert notieren.
Auf der Skala anfangs die Zonenfarben einstellen, jetzt beim Ablesen daran orientieren und entscheiden, was nach Aktionsplan notwendig ist. Aktionsplan am besten auf die Rückseite des Peak Flow Meters kleben.
Zeiger der Skala wieder an den Ausgangspunkt (0) zurückschieben
Zurück zur Übersicht Asthma
Andere pharmazeutische Seiten
Home

© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2004
Impressum